Siegen. . Trickbetrüger am Telefon oder Gefahren im Internet: Senioren werden zunehmend Opfer von Straftaten. Dieses Projekt soll jetzt vorbeugen.
Kurt Hering aus Burbach-Niederdresselndorf ist 70 Jahre alt. Früher hat er in einer Personalabteilung gearbeitet und sich bereits damals immer wieder um alle möglichen Probleme der Mitarbeiter gekümmert:
„Heutzutage ärgert es mich, wenn ich in der Zeitung lese, dass wieder einmal eine ältere Dame oder ein älterer Herr auf die eine oder andere Weise abgezockt worden sind.“ Hering ist aktiv geworden: Er ist nun einer von 22 Seniorenberatern, die jetzt ihre Ausbildung bei der Kreispolizeibehörde abgeschlossen haben.
Das Projekt „Senioren unterstützen Senioren“ soll dazu beitragen, dass ältere Menschen sich selbstbewusst gegen Straftäter wehren und vor Gefahren im Straßenverkehr schützen können.
Polizei setzt auf Multiplikatoren
„Nun können unsere Polizistinnen und Polizisten nicht allein alle Seniorinnen und Senioren im Kreis direkt ansprechen“, sagt Landrat Andreas Müller. Deshalb setzt die Kreispolizei im Seniorenbereich auch auf Multiplikatoren, um über wichtige Themen wie vorbeugenden Schutz vor Straftaten und Gefahren im Straßenverkehr zu informieren.
In dem Lehrgang, der im Herbst begonnen hatte, standen unter anderem der Enkeltrick, Haustürgeschäfte, Gefahren im Internet oder auch die Verkehrssicherheit auf dem Stundenplan. Referenten waren Fachleute der Kreispolizeibehörde, in erster Linie aus dem Kommissariat Vorbeugung/Opferschutz.
Empfang und Urkunden im Kreishaus
Nachdem die Ausbildung nun abgeschlossen ist, hat Landrat Andreas Müller die 22 Frauen und Männer im Kreishaus in Siegen empfangen — gemeinsam mit dem Leitenden Polizeidirektor Wilfried Bergmann, der Kripo-Chefin Claudia Greve sowie Jürgen Griesing (Direktionsleiter Gefahrenabwehr/Einsatz) und Susanne Otto (Leiterin des Kommissariats Vorbeugung/Opferschutz).
„Ich finde es ungemein wichtig, gerade der älteren Generation ein positives Selbstbild zu vermitteln und dies auch zu fördern und zu stärken“, betonte der Landrat. Am Ende des Empfangs überreichte er den Seniorenberatern Urkunden für die absolvierte Ausbildung.
Den ersten Einsatz bereits im Blick
Ulla Schreiber aus Kreuztal-Eichen ist ebenfalls künftig als Seniorenberaterin aktiv. Auch sie war durch die sommerliche „Fahndungsmeldung“ der Polizei, die nach Interessierten für die Ausbildung suchte, auf das Projekt aufmerksam geworden: „Ich finde, dass die Polizei ohnehin viel zu tun hat. Und da will ich einfach helfen und die Polizei unterstützen.“
Das sagt der Schirmherr
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Der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung wird immer weiter ansteigen“, erläutert Landrat Andreas Müller als Schirmherr.
Z Diese Personengruppe wird deshalb auch für die Arbeit unserer Polizei immer wichtiger. Denn Kriminelle nehmen gerne Seniorinnen und Senioren ins Visier.
Z Deshalb verstärkt die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein unter anderem auch die Präventionsarbeit für diese Altersgruppe.“
Die 65-jährige Eichenerin hält es für wichtig, Menschen auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die sie im Alter erwarten. „Nach den wirklich ausgezeichneten Schulungsveranstaltungen freue ich mich nun, dass es bald losgehen wir.“
Ihren ersten Einsatz hat sie bereits im Blick: Sie würde gern beim Frühstückstreff der Kirchengemeinde in die Beratung einsteigen. Den Kontakt hat sie bereits aufgenommen.
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