Siegen/Essen. . Die Polizei ist mit einer großangelegten Razzia gestern morgen gegen den Rockerclub „Osmanen Germania Boxclub“ vorgegangen. Mehr als 40 Gebäude, vorwiegend Privatwohnungen, wurden in NRW durchsucht, darunter eine Immobilie in Siegen. Das Bundesinnenministerium wollte damit Strukturen der Osmanen aufklären. Welche Rocker gibt es in Siegen? In Siegen haben die Rockerclubs Hell’s Angels, Bandidos und MC Gremium sogenannte Chapter – lokale Ableger – und teils Vereinsräume, vergleichbare Strukturen der Osmanen gebe es hier aber nicht, so eine Sprecherin der Polizei Essen, die für das Bundesinnenministerium in NRW die Leitung des Einsatzes übernommen hatte. In Siegen wurde die Wohnung eines hier lebenden Rockers durchsucht.
Die Polizei ist mit einer großangelegten Razzia gestern morgen gegen den Rockerclub „Osmanen Germania Boxclub“ vorgegangen. Mehr als 40 Gebäude, vorwiegend Privatwohnungen, wurden in NRW durchsucht, darunter eine Immobilie in Siegen. Das Bundesinnenministerium wollte damit Strukturen der Osmanen aufklären.
Welche Rocker gibt es in Siegen?
In Siegen haben die Rockerclubs Hell’s Angels, Bandidos und MC Gremium sogenannte Chapter – lokale Ableger – und teils Vereinsräume, vergleichbare Strukturen der Osmanen gebe es hier aber nicht, so eine Sprecherin der Polizei Essen, die für das Bundesinnenministerium in NRW die Leitung des Einsatzes übernommen hatte. In Siegen wurde die Wohnung eines hier lebenden Rockers durchsucht.
Was steckt hinter den Osmanen?
Deutschlandweit hat der Rocker-Club laut Innenministerium rund 300 Mitglieder, davon 150 in NRW. Die Rocker tarnten sich demnach als Boxclub, der vorgebe, sich um Jugendliche zu kümmern. In der Vergangenheit habe es neben versuchten Tötungsdelikten auch Auseinandersetzungen mit anderen Rocker-Clubs gegeben. Die Osmanen stehen nach Einschätzung des Ministeriums in Verbindung zur türkischen AKP und zum Umfeld des Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Gruppierung vertrete türkisch-nationalistische und rechtsextremistische Positionen.
Wie ist der Einsatz abgelaufen?
Der Großeinsatz wurde bundesweit koordiniert, in NRW waren die Beamten unter Leitung der Polizei Essen in über 20 Städten im Einsatz, unter anderem in Essen, Bergisch-Gladbach, Köln, Lüdenscheid, Wenden und Wuppertal. Die Polizei sei teils mit Spezialkräften angerückt, weil die Rocker als gefährlich gelten. „Die Maßnahmen dienen dazu, die Vereinsstrukturen und Vereinsaktivitäten aufzuklären“, hieß es in einer ersten Stellungnahme. Damit wolle man aber kein Vereinsverbot durchsetzen. Laut NRW-Innenministerium bestehe der Verdacht, dass der Verein gegen Gesetze verstoße. „Wir beobachten die Szene sehr genau und lassen uns von diesen Organisationen nicht blenden“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul.
Wurde etwas gefunden?
Sichergestellt wurden zahlreiche Kutten, Datenträger, Schriftstücke, aber auch einige Waffen und Drogen. Die Auswertungen werden noch einige Tage in Anspruch nehmen, so das Innenministerium.