Kreuztal. . Seit 25 Jahren hilft die Kleiderstube mit ihrem Engagement an vielen Ecken und Enden. Wie alles begann und wie die Zukunft gesichert werden soll.
Es gibt viel zu erinnern und zu danken am Fuße der Erler-Siedlung. Dort, in den Gemeinderäumen der Christus-Erlöser-Kirche, ist seit März 2015 die Kleiderstube der Caritas zu finden, die nun ihr insgesamt 25-jähriges Bestehen feiern kann.
Ein „großartiger Erfolg“, findet Bürgermeister Walter Kiß nach der Begrüßung durch die Vorsitzenden der Caritaskonferenzen von St. Johannes und St. Ludger und St. Hedwig, Eva Schröder und Mechthild Fischer. Er hat die Anfänge als Verwaltungsmitarbeiter begleitet und erinnert sich gut an die Schaffung eines Angebotes, das damals völlig neu, aber ebenso wichtig gewesen sei – als Antwort auf die Flüchtlingsströme aus dem früheren Jugoslawien sowie die vielen Spätaussiedler.
Seither sei die Kleiderstube wichtig und unverzichtbar und habe es vor allem geschafft, immer wieder neue Aufgaben zu finden. Gerade heute, „in einer Zeit, in der wir wieder Flüchtlinge aufnehmen müssen und das auch wollen“ werde hier nachhaltige Arbeit geleistet. Wobei sich alle Beteiligten an diesem Nachmittag einig sind, dass ein großer Teil der Kunden auch aus der einheimischen Bevölkerung kommt.
Nachwuchs heranführen
„Auch hier gibt es Bedürftige“, erinnert zum Beispiel Friedhelm Rüsche, Pfarrer des Pastoralverbunds Nördliches Siegerland, der gern mit seinen Kommunionkindern in die Einrichtung geht, um sie genau daran zu erinnern. Außerdem sei es wichtig, Nachwuchs an die Caritas heranzuführen, betont der Geistliche in seinem Grußwort.
Er erinnert auch an die Diskussionen vor dem Umzug, als die langjährige Adresse in der Bahnhofstraße nicht mehr zur Verfügung stand. Letztlich sei der Wechsel in die Gemeinderäume für alle Beteiligten eine gute Sache gewesen, habe noch einmal unterstrichen, wie vielseitig die Caritasarbeit sei.
Ganz nebenbei habe die Maßnahme für eine dauerhafte Auslastung der Immobilie gesorgt. Denn auch das sei ja heute ein schwieriges Thema. Friedhelm Rüsche hofft, dass der Bürgermeister ein Flachgeschenk mitgebracht habe – und holt selbst einen Umschlag hervor. „Vorsichtshalber habe ich schon einmal die Kollekte geplündert!“, sagt er.
„Ich habe ein Flachgeschenk dabei“, lässt Walter Kiß etwas später grinsend wissen und geht noch einmal auf das Thema Bahnhofstraße ein. Bei der Gründung vor 25 Jahren seien die Räume in Ordnung gewesen. Zwischenzeitlich habe das Haus saniert werden müssen.
Anfängliche Schwierigkeiten
Die gesamte Geschichte dieser Zeit bis zum Umzug, der mit der Caritas Krombach auch noch einen zweiten Träger brachte, lässt Alfons Goris Revue passieren. Der emeritierte Professor weiß auch noch, dass es durchaus Kritik vom Männertreff und einer Turngruppe gegeben habe, die gar nicht begeistert von Kleiderständern in ihren Räumen gewesen seien.
Mit beweglichen Ständern und viel gutem Willen sei das alles aber gemeistert worden, die Turner hätten immer noch genug Platz. Und bei sehr gut besuchtem Gottesdienst biete der Raum noch Platz für 70 weitere Stühle. Da sei etwas Gutes für die kommenden Jahre entstanden, ein multikultureller Treffpunkt ohne religiöse Grenzen.
Rückblick mit Humor
„Jeder sollte einen Alfons haben“, wird Goris – samt Ehefrau – postwendend für seinen großen Einsatz rund um die Kleiderstube von Kaja Nix gelobt. Die jahrelange ehrenamtliche Helferin liefert einen humorigen Rückblick auf ihre Arbeit und die ihrer Kolleginnen, mit komischen und rührenden Augenblicken, die anschließend beim gemeinsamen Kaffeetrinken noch vielfach vertieft werden. Alfons Goris bedankt sich mit einem Blumenstrauß, alle Helferinnen bekommen außerdem noch eine Elisabeth-Rose.
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