Siegen-Wittgenstein. . Die Afrikanische Schweinepest breitet sich aus. Der Kreis hat deshalb einen Notfallplan entwickelt. Zonen müssten errichtet werden.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in Europa aus. Der Kreis Siegen-Wittgenstein ist in Alarmbereitschaft und hat einen Notfallplan entwickelt. Dr. Ludger Belke vom Veterinäramt hat dem Gesundheitsausschuss des Kreises diesen vorgestellt.

Bei der ASP handelt es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche, die bei Wild- und Hausschweinen vorkommt. Die Übertragung erfolgt durch den direkten Kontakt mit infizierten Schweinen. Aber auch kontaminierte Fahrzeuge, Müll oder Ausrüstungen können zur Verbreitung beitragen. Die Sterblichkeitsrate liege bei 90 Prozent, die Tiere würden nach sieben bis zehn Tagen verenden. Doch: Erreger können lange überleben – im gekühlten Frischfleisch bis zu fünf Monate und auf blutverschmiertem Erdreich bis zu sechs Monate. Es gibt keinen Impfstoff. Für den Menschen bestehe allerdings keine Gefahr. „Es ist nur noch die Frage wohin die Seuche kommt, nicht wann“, stellte Gesundheitsdezernent Henning Setzer klar.

Sollte es zu einem Befall von Wildschweinen im Kreis kommen, würden 30 km-Zonen um den Fundort errichtet – Kernbereich, gefährdeter Bezirk und Pufferzone. Für jede Zone würden Sicherheitsmaßnahmen gelten. So herrsche am Fundort Jagdruhe, um die Tiere in Ruhe sterben zu lassen. Diese würden nach drei Wochen eingesammelt und zu Sammelstellen auf Bauhöfen gebracht, wo sie fachgerecht desinfiziert und entsorgt würden. Zudem würden unter anderem ein Betretungsverbot und Leinenpflicht nötig.

Population insgesamt zu hoch

Bereits jetzt sei die Jägerschaft aufgefordert, vermehrtes Auftreten von Schwarzwild zu melden. Die Schonzeit ist aufgehoben, es gebe eine intensive Bejagung. „Die Population ist insgesamt zu hoch“, sagte Setzer. Der Import von Schweinen müsse eingedämmt werden und das Leeren von Mülleimern an Transitstrecken abends erfolgen, um (kontaminierte) Nahrungsquellen einzudämmen, so Belke. Auch die Biosicherheit in Ställen mit Hausschweinen werde bereits geprüft. Im Kreis gebe es 100 Halter. Bei einem Befall entstehe ein hoher wirtschaftlicher Schaden. Ein Sperrbezirk von drei Kilometern sowie ein Beobachtungsgebiet von zehn Kilometern müssten eingerichtet werden. „Viele Tiere müssten getötet werden“, so Belke.

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