Siegen. Sanierung statt Neubau: Sportausschuss ist für den Erhalt des Zehn-Meter-Sprungturms. Begonnen wird nach der Saison 2020

Zwei Sommer lang soll er noch halten, der höchste Sprungturm weit und breit. Gäbe es ihn nicht, müssten Freibadfreunde bis in den Nachbarkreis Altenkirchen nach Wehbach reisen, um einmal aus zehn Metern Höhe ins erfrischendes Nass einzutauchen. Der Siegener Sportausschuss will den Geisweider Sprungturm retten.

„Es wäre fahrlässig, das nicht zu tun“, fand nicht nur Frank Weber (SPD) — schließlich sei die Anlage mit den Plattformen in drei, fünf, sieben und zehn Metern Höhe ein „Alleinstellungsmerkmal“, und außerdem habe die Stadt erst vor nicht allzu langer Zeit Geld für das neue Edelstahl-Schwimmbecken ausgegeben. Neben der einmaligen Ausgabe von 115 000 Euro werde sich die Stadt aber auch auf regelmäßige Wartungskosten einrichten müssen, kündigte die Verwaltung an: Hitze und Kälte zerren an dem schlanken Turm, richtige Stürme und temperamentvolle Badegäste, nicht zuletzt auch die Chlorverbindungen aus dem Wasser. Immerhin: 25 Jahre würde der Turm bei guter Pflege dann noch halten. Ein bis zwei Mal am Tag für jeweils ein bis zwei Stunden werde die Plattform geöffnet, antwortete Klaus Roskamm, Leiter der Sportabteilung im Rathaus, auf die Frage von Max Wolfgang Koenen (FDP) nach der Nutzung der Anlage.

„Damals war man stahlbetontechnisch noch nicht so weit wie heute“, bestätigte Rüdiger Heupel (CDU) den regelmäßigen Wartungsbedarf. Kritisch betrachtete Heupel allerdings den Zeitplan, nach der Saison 2020 zu beginnen und den Turm rechtzeitig zur folgenden Saison 2021 wieder zur Verfügung zu stellen: „Diese Arbeiten kann man nicht bei jedem Wetter ausführen.“ Ob es da nicht sinnvoll sei, den 60 Jahre alten „Turm im Rentenalter“ komplett zu ersetzen, fragte Henning Klein (Linke). 287 000 Euro würde der Neubau mit zehn, 141 000 mit nur noch fünf und 99 000 mit den überall üblichen drei Metern Höhe kosten. Diesen Alternativen mochte sich der Ausschuss nicht anschließen: Auch der Neubau aus Metall müsste gewartet werden.

Konzept für das Hofbachstadion

Wesentlich teurer wird Geisweids andere Sport-Baustelle: Mit einem Bedarf von 1,7 Millionen Euro schloss das bereits 2015 erstellte Sanierungskonzept ab, ohne Berücksichtigung des Kunstrasens, der für eine Erneuerung im Jahr 2023 vorgesehen ist.Der Sportausschuss folgte der Empfehlung, für den nächsten Haushalt vor allem 150 000 Euro für eine Fachplanung vorzumerken.

„Wenn, dann alles“, forderte Rüdiger Heupel (CDU). Vor dem Beginn der ersten Maßnahmen müsse der Rat sich selbst binden, das komplette Sanierungskonzept zu verwirklichen. Denn dazu werde es, so deutete Stadtrat Arne Fries an, einiger Geduld brauchen: „In ein, zwei Jahren wird das nicht zu schaffen sein. Schließlich sind da ja auch noch sieben Kunstrasenplätze, die bis 2023 erneuert werden sollen.

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