Netphen. Plan für autofreien Bereich mit Außengastronomie liegt wieder auf dem Tisch. Von der Stadt wird ein Beitrag von 20 000 Euro erwartet
Die Schließung und Umgestaltung der Talstraße steht wieder auf der Tagesordnung. Dass die Durchfahrt unterbunden werden soll, hat der Rat zwar bereits 2015 beschlossen. Gescheitert ist die Umsetzung 2017 aber dann an dem Betrag von 80 000 Euro für ein neues Straßenpflaster. Jetzt geht es um 20 000 Euro, mit denen sich die Stadt an der Gestaltung des neuen Fußgängerbereichs beteiligen soll. Der Stadtentwicklungsausschuss berät am Montag, 14. März, 17 Uhr über das gesamte Stadtmitte-Paket.
Talstraße
Die Talstraße wird zwischen Hufeisen- und Norma-Parkplatz für den Durchgangsverkehr mit Pollern gesperrt. Der Bürgerbus hält künftig gegenüber dem Rathaus. Die Überdachung der Passage wird entfernt. Zur Entwässerung muss neues Pflaster mit Gefälle verlegt werden. Die Eingänge von Tedi Rossmann und Petz-Rewe bekommen Vordächer, vor der Bäckerei entsteht eine Außengastronomie. Begonnen werden soll mit den Arbeiten in der Woche ab 9. April, die Bauzeit beträgt bis zu sieben Wochen. Petz-Rewe trägt 60 000 von nun 100 000 Euro Gesamtkosten. Von der Stadt werden 20 000 Euro erwartet, weitere 20 000 von der FSK Investment GmbH, die den Ladenkomplex zwischen Hufeisen- und Norma-Parkplatz gekauft hat; größter Mieter dort ist der Tedi-Sonderpostenmarkt.
Die Verwaltung wirbt: „Mittelfristig ist das eine einmalige Chance, der man sich bewusst sein muss.“
Parkplatzsuche verursacht Verkehr
1548 Fahrzeuge wurden an einem Freitag zwischen 7 und 18 Uhr in der Talstraße gezählt. 961 wären von der Sperrung betroffen.
366 Fahrer waren auf der Suche nach einem Parkplatz — den sie auf den Parkdecks hätten finden können.
Schotterparkplatz
Den Schotterparkplatz zwischen Tal- und Bahnhofstraße hat die Stadt im Juli 2017 verkauft. Mit einbezogen wird ein weiteres, noch bebautes Grundstück an der Bahnhofstraße, sodass ein L-fömiger Riegel mit Dienstleistern oder Praxen im Erdgeschoss und Wohnungen in den vier Obergeschossen entsteht. Offen ist, ob Immobilienbesitzer, die Ende der 1990er Jahre Grundstücke für den heutigen Rewe-Markt mit seinem dreigeschossigen Parkdeck abgegeben haben, von ihrem Vorkaufsrecht für den Schotterparkplatz Gebrauch machen, das ihnen im Gegenzug eingeräumt wurde. Sie müssten dann allerdings genau so bauen, wie das der Kaufvertrag von 2017 vorsieht.
Die Verwaltung wirbt: Es werden „wichtige strukturelle Impulse für den Standort im Zentrum des Zentralorts und das umgebende Quartier initiiert“, entwickelt werde eine „repräsentative Adresse“.
Discounter
Um den jetzigen Norma-Discounter zu erweitern, müsste die benachbarte Post ausziehen. Das Gebäude gehört zwar seit 2015 der Stadt, die Post hält aber an ihrem Mietvertrag fest. Die Stadt und ein weiterer Eigentümer besitzen Grundstücke im neuen Gewerbegebiet An der Braas auf der anderen Seite der Umgehungsstraße. Dass dort ein neues Postverteilzentrum errichtet werde, sei aber „derzeit eher unwahrscheinlich“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung – für einen Investor lohnt sich das erst, wenn er für weitere Mieter mehrgeschossig bauen darf.
Hufeisenplatz
Der Rat war 2015 bereit, im Sommer einen Teil der Parkplätze für zusätzliche Außengastronomie zur Verfügung zu stellen — allerdings kein Geld. Für eine solche, nur für die Stadt „kostenneutrale“ Lösung mit vorgegebener Gestaltung waren die Hauseigentümer nicht zu haben: Wenn die Stadt einheitliche Möblierung wünsche, müsse sie die auch bezahlen. Die Betreiber der Geschäfte drängten nicht mehr: Die Fläche Tische und Stühle reiche aus, jeder Autostellplatz sei wichtig. DieVerwaltung rechnet damit, dass sich die Umgestaltung der Talstraße auch auf den Hufeisenplatz auswirkt.
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