Siegen. . Das Spiel der Cover-Band ist so authentisch, als ständen die Rock-Opas persönlich auf der Bühne. Vor 20 Jahren wurden sie in Siegen gegründet.
Schon weit vor Konzertbeginn muss die Lyz-Wirtin ein neues Fass Bier ordern. Das alte ist leer. Es wird nicht das letzte bleiben. Hard Rock ist eben keine Musik, zu der Rotwein passt. Und auch keine lange Moderation. „Hallo Siegen“ muss genügen.
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Dann legen sie los. Die Musiker von „Demon’s Eye“, vor genau 20 Jahren in Siegen gegründet. Mit einer Vehemenz rocken sie sich durch die Deep-Purple-Hits, dass auch jede Fönfrisur im brechend vollen Lyz durchwuselt wird – so die Besucher noch Haare haben. Denn die meisten Demons Eye-Freunde sind deutlich jenseits der 50. Wie ihre musikalischen Vorbilder von Deep Purple, die vor 50 Jahren ihre beispiellose Karriere begannen.
Die Vorbilder
Deren Titel spielen die fünf Musiker so authentisch, dass man meint, die Rock-Opas ständen persönlich auf der Bühne. Wobei der Schauplatz des Lyz noch nicht einmal in der Lage wäre, auch nur das halbe technische Equipment von Deep Purple aufzunehmen.
Die Band
Das Besondere des Sounds von Demon’s Eye ist wie beim Original der Klang-Teppich der Hammondorgel, gespielt von Gert-Jan Naus. Für die Gitarrenriffs ist Mark Zyk zuständig, für den treibenden Rhythmus der Bassist Maik Keller und der Schlagzeuger Andree Schneider. Der ist seit 1998 dabei und damit das Urgestein der Band. Aus dem Sound der Instrumente sticht die markante Stimme des Energiebündels Daniele Gelsomino heraus. Immerhin muss er dem Vergleich mit Sänger-Legende Ian Gillan standhalten, der seit 1969 – mit Unterbrechungen – der Sänger von Deep Purple ist. Und Daniele Gelsomino tut dies mit Bravour.
Die Gäste
Auch Gefühle von Nostalgie entstehen bei diesem 400. Konzert der 20-jährigen Bandgeschichte von Demon’s Eye. Denn mit dem Organisten Michael Böcher, dem Bassisten Markus Schneider und Sänger Jens Kreikebaum kommen für einige Stücke Musiker auf die Bühne, die zu den Band-Gründern gehören. Überhaupt sind musikalische Gäste bei ihren Konzerten gern gesehen. So zählen zu den Höhepunkten der Demon’s Eye-Geschichte Auftritte von Deep Purple-Legenden: Der inzwischen verstorbenen Hammondorgel-Spieler Jon Lord war da, ebenso Schlagzeugers Ian Paice. Auch diesmal ist ein besonderer Star dabei: Der ehemalige „Rainbow“-Frontmann Doogie White.
Die Songs
So wird das Lyz Schauplatz einer Zeitreise mit den unverwüstlichen Klassikern von Rainbow und Deep Purple, darunter natürlich auch „Smoke on the Water“ und „Child in Time“. Die werden im nächsten Jahr im Original nicht mehr zu hören sein. Denn Deep Purple sagen „Good Bye“ und gehen auf eine große Abschiedstour. Sie werden noch in riesigen Stadien wie Mexiko City, Kiew und Moskau auftreten. Am 8. Juli steht Mönchengladbach auf dem Tournee-Plan.