Hilchenbach. . Planer stellen im zweiten Forum des Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzepts den aktuellen Stand vor. 48 Projekte wurden eingereicht.

Wie soll Hilchenbach in Zukunft aussehen? – Damit beschäftigen sich derzeit nicht nur Stadtverwaltung und externe Experten. Beim zweiten Forum zum Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzept (IKEK) kamen einige Bürger nun in den Ratssaal, um sich über den aktuellen Stand zu informieren.

Viele von ihnen waren dem Aufruf des zuständigen Planungsbüros gefolgt und hatten Projektvorschläge eingereicht – in der Hoffnung, Fördergelder vom Land zu erhalten. Doch: Durch den Wechsel der Landesregierung haben sich Zuständigkeitsbereiche geändert. „Wir wissen nicht genau, was sich ändern wird“, sagte Dr. Jürgen Schewe vom Planungsbüro Impulsprojekt mit Blick auf die Höhe der möglichen Fördertöpfe. Er und sein Kollege Nicolai Sieber gaben dennoch einen Überblick über die bisher eingereichten Projekte und stellten neun sogenannte Leitbild-Kernsätze unter dem Motto „Stadt Hilchenbach: Sehenswert – lebenswert – liebenwert!“ vor.

Kernsätze

Bewusst positiv formuliert hat Dr. Schewe die Kernsätze fürs Leitbild. Es gehe darum, Potenziale besser zu nutzen und Defizite zu beseitigen. Der Kernbereich des Hauptortes soll neu gestaltet, die gewerbliche Entwicklung zukünftig verstärkt auf die Nutzung von Brachflächen und Leerstandsgebäuden gelenkt werden. Fuß- und Radwegeverbindungen gelte es sicherer und attraktiver zu gestalten. Gemeinschaftseinrichtungen, Kultur- und Freizeitangebote sollen optimiert werden, um den Zusammenhalt zu stärken. Zudem stehe die Verbesserung von Versorgungsangeboten im Fokus. Familienfreundlichkeit und Wohnattraktivität sollen gesteigert werden und das Betreuungsangebot an die Anforderungen des demografischen Wandels angepasst werden. So viel zur Theorie. „Naja, Aber ohne Moos ist nichts los“, meldete sich ein Bürger zu Wort. Solang nicht sicher sei, ob und wann Geld aus Düsseldorf komme, könne viel geredet werden. „Darauf haben wir keinen Einfluss. Wichtig ist, dass eine Bestandsaufnahme existiert“, konterte Schewe. 2019 sei realistisch als Startzeitpunkt für Projekte.

Handlungsfelder

Insgesamt gibt es vier Handlungsfelder mit 17 Zielen und 48 eingereichten Projektideen. Diese gilt es in der dritten Bearbeitungsphase nach Leit- und Startprojekten sowie Ideen, die „weiter hinten angestellt“ werden können, zu filtern. Es soll eine Umsetzungsstrategie geschaffen werden, die den Bürgern in einem weiteren Forum vorgestellt werden soll. Dann folge der Endbericht und das Konzept könne vom Rat abgestimmt werden.

1. Entwicklung und Gestaltung der Ortskerne: Hier liege der Fokus auf der Verkehrsführung, Sicherheit, den Brachflächen, Dorfplätzen und ortsbildprägenden Gebäuden. Alles Punkte, die die Bürger im ersten Forum priorisiert haben, so Sieber. Nicht immer gebe es eine städtische Lösung, doch 14 Projektideen seien eingereicht worden. Mit dabei ist eine Maßnahme in Grund – an der K 31 solle durch eine Verkehrsinsel der Weg für Schulkinder sicherer werden. Auch eingereicht: Die Idee eines Spielplatz-Pfads für Alt-Hilchenbach für circa 300 000 Euro.

2. Gemeinschaftseinrichtungen, Kultur, Freizeit: 17 Ideen gibt es hier – die meisten beziehen sich auf Gemeinschaftseinrichtungen. So sei in Helberhausen beispielsweise ein Dorfgemeinschaftshaus in der Alten Kapellenschule angedacht. Dieses könne auch von Nachbarorten gut mitgenutzt werden. Auch der Kauf eines mobilen Backes für Müsen wird angeregt. Für 15 000 Euro will eine Interessensgemeinschaft das Gerät anschaffen, um regelmäßig Backtage veranstalten zu können. „Seit zwei Jahren führen wir schon Aktionen durch“, so eine Bürgerin. Etwas Geld sei schon zusammengekommen.

3. Versorgung, Betreuung, Mobilität: Nur sechs Projekte beschäftigen sich mit diesem Themenfeld, einige beziehen sich auf die Gesamtstadt. So sollen ein Einzelhandelskonzept erarbeitet, eine Mitfahrbörse angeregt und ein Radwegenetzkonzept erstellt werden. Auch ein U6-Spielplatz in Müsen sei angedacht.

4. Natur, Landschaft, Tourismus: Weitere elf Projekte beschäftigen sich mit Anziehungspunkten, Gästebetreuung, Servicequalität und dem Klima. Darunter sind Vorschläge für Wohnmobilstellplätze in Dahlbruch, Müsen und Hilchenbach. Gemeinsam mit Kreuztal solle ein einheitliches Wanderwegeleitsystem erstellt und installiert werden.

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