Siegen. . Informationstafeln sollen einheitlich gestaltet sein – und an noch viel mehr Stellen im öffentlichen Raum angebracht werden.

Ausgerechnet die Figuren der Gebrüder Busch am Siegufer wurden mit Hitlerbärtchen beschmiert. „Skandalös“ findet das nicht nur Astrid Schneider, Leiterin der städtischen Kulturabteilung.

Der Freundeskreis der Busch-Brüder, der sich um die Finanzierung der Skulpturen gekümmert hatte, übernimmt auch die Reinigung und lässt zudem eine Informationstafel anbringen. Danach tritt der Schenkungsvertrag in Kraft und die Stadt Siegen ist zuständig.

Jamaika: Hintergründe fehlen

Die Jamaika-Fraktionen hatten im Kulturausschuss angefragt in Sachen Informationstafeln an Sehenswürdigkeiten: Die Verwaltung solle prüfen, ob bei weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt Hintergrundinformationen fehlen, die über idealerweise einheitlich gestaltete Informationstafeln ergänzt werden könnten, die auch QR-Codes bereithalten.

Das Schild an den Busch-Figuren werde entsprechend denen an Henner und Frieder oder dem Berliner Bär gestaltet, so Astrid Schneider: Mit QR-Code, der zu einer englischen Übersetzung führe, weil auf der Tafel selbst nicht ausreichend Platz sei.

Was die Sehenswürdigkeiten in der Stadt angeht: Archivar Ludwig Burwitz war auf eine entsprechende Liste von 1991 gestoßen, die bis heute nur teilweise abgearbeitet wurde. An den Kirchen beispielsweise wurden damals gusseiserne Tafeln angebracht.

Nun gibt es an neueren Objekten wie dem Bären kostengünstige und witterungsbeständige Acrylschilder. Die Verwaltung soll sich nun um eine Bestandsaufnahme kümmern, wünscht sich die Politik: Auf zahlreiche Bauwerke, Objekte, Maschinen und Orte im öffentlichen Raum – auch solche, die es heute nicht mehr gibt –, könnte in dieser Weise hingewiesen werden.

Virtueller Stadtrundgang

Astrid Schneider warnte davor, zu viele Tafeln anzubringen, bevor man „den Wald vor lauter Bäumen“ nicht mehr sehe. Es gelte, Kriterien für die Auswahl von Sehenswürdigkeiten zu bestimmen. Zumal es ja alternative Informationswege zur Beschilderung gebe: den virtuellen Stadtrundgang etwa.

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