Ferndorf. . In der St. Laurentius-Kirche soll im kommenden Jahr das Musikinstrument saniert werden. Für die Umsetzung fehlen noch rund 25 000 Euro.

Die hölzernen Kontrabasspfeifen ragen fast bis unter das Gewölbe der St. Laurentius-Kirche. Alle zwei Wochen finden sich dort Menschen aus Ferndorf und Kredenbach zu einem Gottesdienst ein. Nun soll die elektrische Kirchenorgel saniert und auf den zeitgemäßen Stand gebracht werden – denn zurzeit besteht die Gefahr, dass die Orgel durch einen technischen Defekt verstummen könnte.

Mehr noch: Die mittlerweile marode Elektrik birgt Risiken, die sogar zu einem Brand führen könnten.

Damals

oder: Die Geschichte der Ferndorfer Orgel.

1929stiftete Friedrich Flick die elektrische Orgel. Im Zuge des Kirchenumbaus wurde sie damals in Ferndorf eingeweiht. An der Vorderseite sind zwei Posaunenengel aufgestellt – Originalengel von der deutlich kleineren Orgel, die zuvor den Kirchensaal mit Musik erfüllte. „Um die Orgel in die Kirche zu bringen, ist die Tribüne damals ein ganzes Stück weiter nach vorne gezogen worden“, sagt Martin Crevecoeur vom Bevollmächtigtenausschuss. Das Instrument nimmt eine Grundfläche von 25 Quadratmetern ein und besteht aus 1500 Pfeifen. Die größte misst etwa fünf Meter, die kleinste zehn Millimeter.

Engagieren im „Arbeitskreis Orgel“

Wer zum Projekt beitragen möchte, kann Mitglied im „Arbeitskreis Orgel“ werden. Spenden für die Sanierung an: DE56 4605 0001 0012 0204 00

In Kreuztal ist derzeit die Pfarrstelle vakant, so Crevecoeur. Deshalb wird ein bevollmächtigter Ausschuss für das Presbyterium eingesetzt.

1975fiel bereits die erste Renovierung der Orgel an – die gesamte technische Anlage wurde verschrottet und neu angelegt. Und auch in den 90er Jahren bestand Handlungsbedarf und die Orgel musste erneut renoviert werden.

Heute

oder: Wieso eine Sanierung der Orgel notwendig ist.

2Jahre ist es her, dass die Verantwortlichen die ersten Angebote für die Sanierung eingeholt haben: Denn die Orgel weist gravierende Mängel auf. Die Orgel werde von Konzertorganisten als technisch sowie klanglich fraglich eingestuft. In den vergangenen zehn Jahren seien vermehrt Störungen aufgetreten. „Es hat sich herausgestellt, dass die Elektrik störanfällig ist und nicht mehr dem aktuellen Stand entspricht“, sagt Dietmar Müller, der Vorsitzende der Stiftung Historische Laurentius-Kirche Ferndorf, die die Erhaltung kirchlicher Gebäude fördert.

Insgesamt seien rund 180 Elektromagnete an die Grenzen der Belastbarkeit gelangt oder zum Teil sogar durchgebrannt. Manche Pfeifen würden locker stehen und drohten abzuknicken. Auch sind einige Holzpfeifen von Schimmel befallen. „Zudem sind aufgrund von technischen Defekten nur noch 1312 der Pfeifen bespielbar“, sagt Martin Crevecoeur. Das soll sich in naher Zukunft ändern, sagen die Verantwortlichen.

In Zukunft

oder: Was sich durch die Sanierung verändern wird.

2019soll die Sanierung der Orgel starten. Immer wieder falle das Engagement der Bürger auf: „Man merkt, dass den Menschen die Orgel etwas bedeutet. Viele beteiligen sich mit Spenden. Das ist eine enorme Hilfe“, so Bernshausen.

Bei der Sanierung wird alles Elektrische komplett ersetzt. „Dazu wird die Orgel komplett auseinandergebaut“, beschreibt Crevecoeur den Vorgang. Auch die Pfeifen werden ausgebaut – und im Zuge der Sanierung gereinigt. Seitens der landeskirchlichen Sachverständigen sei empfohlen worden, die alten denkmalfähigen Pfeifen wieder so anzuordnen, wie sie früher waren und auf eine neue technische Anlage zu stellen. Denn: Bei der Orgelrenovierung 1975 waren die Pfeifen neu angeordnet worden. Auch ein neuer Spieltisch soll her, da am jetzigen einige Kontakte defekt sind. Es kommt also viel Arbeit auf die Verantwortlichen zu.

150 000Euro fallen für die Sanierung an. Sie müssen durch Spenden finanziert werden. „Ende Januar haben wir ungefähr 125 000 Euro auf dem Konto“, sagt Martin Crevecoeur. Bis zur Sanierung fehlen noch 25 000 Euro, die aber hoffentlich noch zusammenkommen. „Aber wir sind optimistisch, dass wir den fehlenden Betrag bis 2019 haben“, sagt Rolf Bernshausen.

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