Siegen. . Schulausschuss stimmt geschlossen für Umwandlung aller „13 Plus“-Angebote in Offene Ganztagsgrundschulen.
Die Offene Ganztagsschule (OGS) wird in Siegen Standard im Primarbereich. Das wurde in der Sitzung des Schulausschusses am Donnerstag unmissverständlich – weil in größter Einigkeit – deutlich.
Quantität
In einem gemeinsamen Antrag schlugen alle sieben Ratsfraktionen vor, alle „13 Plus“-Einrichtungen in Offene Ganztagsschulen umzuwandeln. Von derzeit 21 Grundschulstandorten gibt es an zwölf Offenen Ganztag, an acht Betreuungsangebote „13 Plus“. Die Quote an OGS-Plätzen soll laut Antrag stadtweit auf mindestens 50 Prozent steigen. Aktuell nutzen rund 28,7 Prozent der Siegener Grundschulkinder den Ganztag (wir berichteten). Aber: An den zwölf Standorten, die das Angebot bereits machen, liegt der Anteil bei fast 50 Prozent. Die OGS zeichne „sich dadurch aus, dass durch deutlich höhere Zuschüsse vom Land erweiterte Professionalität und höhere Qualitätsansprüche in der Betreuung ermöglicht werden können“, heißt es in den gemeinsamen Ausführungen.
Es sei „ein sehr knapper Antrag“, sagte Joachim Pfeifer (SPD) – tatsächlich beschränken sich die Erläuterungen auf nur etwa eine halbe DIN A4-Seite. Das reiche aber, weil das Papier „ein politisches Ziel beschreibt“, das dem Wunsch vieler Eltern Rechnung trage. Achim Bell (UWG) freute sich, „dass wir gemeinsam ein Ziel zum Wohl der Schüler gesetzt haben“, Kevin-Lee Hörnberger (FDP) betonte den besonderen Wert einer solchen gemeinsamen Weichenstellung. Die Verwaltung stimmte ein. „Das ist ein Antrag, mit dem wir sehr einverstanden ist“, sagte Schuldezernent André Schmidt. Es entspreche dem, „wo auch wir hinwollen.“ Das Gremium stimmte geschlossen zu.
Qualität
Es wurde „eine Schwerpunktsitzung zum Thema OGS“, wie André Schmidt anmerkte – aber nicht geplantermaßen, sondern „weil das derzeit der Entwicklung entspricht“. Der Ausschuss nahm anschließend die konzeptionellen Planungen zur Qualitätsentwicklung im Bereich OGS zur Kenntnis. Grundlage ist die gesetzliche Verpflichtung des Trägers der öffentlichen Jugendhilfe, „Grundsätze und Maßstäbe für die Bewertung der Qualität“ zu entwickeln und anzuwenden. Joachim Pfeifer machte sich dafür stark, „die Eltern zu fragen, was sie unter Qualität verstehen“, und diese Ergebnisse einfließen zu lassen. Das sei keineswegs ausgeschlossen, sagte Dr. Andreas Matzner, Leiter Stabsstelle Sozial-, Jugendhilfe- und Bildungsplanung, und unterstrich die Offenheit für weitere Vorschläge: „Anregungen sind jederzeit willkommen.“ Wesentlich wird es aber auch darum gehen, ob das Thema bei der Jugendhilfe oder bei der Schulverwaltung angesiedelt wird.
Neu dabei
Einem konkreten Schritt in Richtung des OGS-Ausbaus stimmte der Ausschuss – wiederum einmütig – zu: Der Umwandlung der Jung-Stilling-Schule in eine OGS. Die Schulleitung war mit diesem Wunsch an die Stadt herangetreten, ein Konzept liegt vor.
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