Kreuztal. . Marburger Straße soll ab 2018 umgestaltet werden. Warten auf Bewilligung der Fördermittel. Fahrzeuge sollen über Grabenstraße ausweichen.
Sie soll ruhiger, ansprechender und schicker werden, die Marburger Straße. Nachdem in den Jahren 2015 und 2016 der Marktplatz erfolgreich umgestaltet wurde, gibt es nun Planungen für die angrenzende Zone bis zum Knotenpunkt Ziegeleifeld/Grabenstraße. Der Rat der Stadt Kreuztal hat mit einer Enthaltung von Reinhard Lange (UWG) für die Umgestaltung gestimmt.
Ausführungsplanung und Umsetzung sollen starten, sobald die Fördermittel bewilligt sind und Zuwendungsbescheide vorliegen. Vorgesehen ist der Zeitraum zwischen 2018 und 2020. Die Kosten für die Maßnahme liegen bei rund 1,2 Millionen Euro.
Worum geht es konkret?
Das Konzept des Roten Platzes soll fortgeführt werden. Es geht um eine fußgängerorientierte Gestaltung mit Grün- und wenigen Stellflächen. Die Maßnahme, die insgesamt zwischen den Einmündungsbereichen Siegener Straße und Ziegeleifeld liegt, wird in drei Bereiche aufgeteilt:
Erster Bereich zwischen der Siegener Straße und dem Roten Platz: Die Änderungen beziehen sich überwiegend auf die Fahrbahn. Sie soll zukünftig durch Entwässerungsrinnen eingegrenzt werden und aus hellrotem Betonsteinpflaster bestehen.
Bereich zwei: Im mittleren Bereich vom Roten Platz bis zum Ende der Geschäftszeile wird die Mittelhaltestelle durch zwei Haltestellen ersetzt. Sie bleibt auf der Marburger Straße erhalten, da sie laut Verwaltung besonders für ältere Menschen sehr wichtig sei. Zur Verkehrsberuhigung soll die Marburger Straße für den fließenden Verkehr gesperrt werden. Fahrzeuge sollen dann über die Grabenstraße gelenkt werden und so zur Tiefgarage gelangen. Ausgenommen sind Bus- und Lieferverkehr. Spielmöglichkeiten für Kinder und zusätzliche Gastronomieflächen sind vorgesehen.
Maßnahme zu 50 Prozent förderfähig
Die Maßnahme ist im Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept (IHEK) Kreuztal Mitte verankert. Den Antrag auf Fördermittel aus dem Programm „Soziale Stadt“ hat die Stadt bereits am 30. November 2017 der Bezirksregierung Arnsberg vorgelegt. Eine Förderquote von 50 Prozent ist möglich.
Im dritten Bereich zwischen der Geschäftszeile und dem Einmündungsbereich Ziegeleifeld soll mehr Raum für Aufenthalts- und Verweilmöglichkeiten geschaffen werden. Die Verkehrsführung soll zudem durch unterschiedliche Farben visualisiert werden.
Was sagt die Politik dazu?
Generell, so Reinhard Lange (UWG), sei er für den Ausbau, aber die Haltestelle „Kreuztal Mitte“ sei nicht nötig. Überall in Deutschland würden Busse aus Innenstädten verbannt, „und wir lassen ihn rein. Das ist nicht zeitgemäß“. Zustimmung bekam er von Dieter Gebauer (Grüne), der den Busverkehr als „Dorn im Auge“ bezeichnete. Arne Siebel (CDU) sah das anders: „Wir finden es sinnvoll. Der Ausbau ist in Ordnung.“ Zudem sei er technisch und optisch ansprechend. Andreas Müller (SPD) befürwortete die Umleitung des Verkehrs. Er sprach von einem „insgesamt abgerundeten Konzept“.
Wurden die Bürger einbezogen?
Der Beteiligungsprozess war vielfältig. So lag beispielsweise die Planung für rund zwei Wochen bei der Verwaltung öffentlich aus, es gab einen Stadtspaziergang mit Bürgermeister Kiß und Stände auf dem Wochenmarkt sowie dem Bauernmarkt. Rund 140 Bürger beteiligten sich, insgesamt 185 Einzelanregungen gingen bei der Stadt ein. Die größten Wünsche: Schaffung einer Fußgängerzone, Verkehr aus der Tiefgarage umleiten, mehr schattige Sitzmöglichkeiten, Grünflächen und Spielmöglichkeiten. Die Stadt nutzte die Ideen und überarbeitete ihre Pläne. Fast alle konnten integriert werden – wie die Installation von Rampen an den Kaufcenter-Eingängen oder das Schaffen einer Ladestation für E-Bikes. Die Entwurfsplanung wurde einem Ingenieurbüro aus Netphen übertragen.
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