Siegen. . Die Prostituiertenberatungsstelle „Tamar“ könnte aus finanziellen Gründen dem Aus stehen. Über einen bereits im Mai beim NRW-Gesundheitsministerium gestellten Förderantrag sei bis heute nicht entschieden worden, erklärte die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen am Freitag. Auch Anträge auf eine Kostenbeteiligung der südwestfälischen Kreise sowie der Stadt Hamm hätten ebenfalls keinen Erfolg gebracht.

Die Prostituiertenberatungsstelle „Tamar“ könnte aus finanziellen Gründen dem Aus stehen. Über einen bereits im Mai beim NRW-Gesundheitsministerium gestellten Förderantrag sei bis heute nicht entschieden worden, erklärte die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen am Freitag. Auch Anträge auf eine Kostenbeteiligung der südwestfälischen Kreise sowie der Stadt Hamm hätten ebenfalls keinen Erfolg gebracht.

Bis September 2017 war die Arbeit von „Tamar“ den Angaben zufolge drei Jahre lang durch die „Aktion Mensch“ gefördert worden. Zudem erhielt sie Landesmittel für die Aids-Prävention. Es sei ein „fatales Signal“, dass das einzige Hilfeangebot für Prostituierte in der Region Südwestfalen „scheinbar nach politischem Willen eingestellt werden“ solle, beklagte die Leiterin, Pfarrerin Birgit Reiche. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und die CDU-Landtagsabgeordneten Jens Kamieth und Heinrich Frieling hätten eine schnelle Bearbeitung des Antrags von „Tamar“ auf eine Anschlussfinanzierung aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds in Aussicht gestellt, hieß es weiter. Ein Bescheid vor Weihnachten sei jedoch ausgeblieben. Zudem habe lediglich der Kreis Siegen-Wittgenstein die beantragten 40 000 Euro mit einem Sperrvermerk in den Haushalt eingestellt und will im März 2018 neu beraten. Insgesamt geht es demnach bei „Tamar“ um einen Jahresetat von 210 000 Euro.

Der Betrieb sei noch „wenigstens bis Februar“ gesichert.