Siegen. . Feuerwehren und Hilfsorganisation werben für Entlastung des Ehrenamts. Andere Kreise investieren zweistellige Millionensummen
„Dringend erforderlich“ ist in den Augen von Feuerwehr, Rettungsdienst, DRK, Maltesern und Technischem Hilfswerk der Bau eines „Feuerwehr-Katastrophenschutz-Servicezentrums“. Eine Einrichtung dieser Art besteht bereits im Hochsauerlandkreis. Olpe und Märkischer Kreis lassen gerade bauen. Investiert werden dort Beträge zwischen 10 und 19 Millionen Euro.
Das soll das Zentrum leisten
Trainingsgelände für die praktische Ausbildung mit multifunktonaler Übungshalle, zum Beispiel für Behandlungs-, Betreuungs- und Dekontaminierungsplätze und die Atemschutzstrecke. Raum brauchen Übungsanlagen für den Umgang mit gefährlichen Stoffen, für den Einsatz bei Verkehrsunfällen sowie die Lager für Rohranlagen. Auf dem Gelände sollen auch die verschiedenen Anleitermöglichkeiten, zum Beispiel Balkone, und die unterschiedlichen Arten von Wasserentnahmestellen vorhanden sein.
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Servicezentrum: Atemschutzgeräte, Masken, Ersatzflaschen und alle Schläuche sollen in das Eigentum des Kreises übergehen, dort gewartet werden und den örtlichen Feuerwehren über einen Hol- und Bringdienst zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls vom Kreis übernommen werden sollen die Geräteprüfungen.
Rettungsdienst: Für die Ausbildung werden Schulungsräume und ein Übungsgelände benötigt.
Darum ist das Zentrum nötig
Das Ehrenamt wird entlastet. „Die heutigen jungen Mitglieder der Feuerwehren und Hilfsorganisationen sind mehr und mehr nicht bereit, sich einem wochenlangen Ausbildungsmarathon zu stellen“, heißt es in dem Papier. Hinzu kommen Anforderungen an die Sicherheit: „Allein die Prüfung der persönlichen Schutzkleidung nach jeder Übung und jedem Einsatz wird Gerätewarte an Grenzen bringen.“
Kosten werden reduziert, indem Dienstleistungen zentral erbracht werden.
Die ABC-Messgruppe braucht eine neue Unterkunft – die in der Numbach entspreche „keinerlei gesetzlichen Vorgaben und ist kurzfristig aufzugeben“. Der Kreis will die bisher drei örtlichen Einheiten zusammenfassen und in seine Regie übernehmen.
Das Zentrum ermöglicht die A usbildung der künftigen Siegener Medizinstudenten auch in der Notfallmedizin.
Der Bevölkerungsschutz wird wichtiger. „Die Wahrscheinlichkeit von wetterbedingten Krisen und Katastrophen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen“, heißt es in der Vorlage für den Kreistag. Anschläge stellten eine „neu hinzugekommene Bedrohungslage“ dar: „Hier kann nicht mehr davon ausgegangen werden, dass eine Konzentration nur auf Metropolen erfolgt.“
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