Siegen-Wittgenstein. . Kreis Siegen-Wittgenstein möchte Infrastruktur für E-Autos ausbauen. Auf sechs Grundstücken sollen deshalb Ladesäulen entstehen.

Der Kreis Siegen-Wittgenstein möchte die Elektromobilität vorantreiben und den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos unterstützen. Im Kreisverkehrsausschuss haben die Mitglieder deshalb in der jüngsten Sitzung beschlossen, zu diesem Zweck 80 000 Euro in den Haushalt 2018 einzustellen. Der Betriebskostenzuschuss soll zur Herstellung von sechs E-Ladesäulen auf kreiseigenen Grundstücken genutzt werden. Denn: „Der Kreis kann sich nur in der Form an der Ladeinfrastruktur beteiligen, dass er öffentlich zugängliche Stellplätze für die Ausstattung mit E-Ladesäulen freigibt und sich finanziell an den In­stallationskosten beteiligt“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.

Finanzen

Beteiligen heißt konkret: Die Kosten würden sich auf 24 000 Euro pro Standort (je zwei Stellplätze) belaufen. Darüber hinaus wolle der Kreis keine laufenden Kosten übernehmen. Die Verwaltung möchte die Verantwortung für die Säulen an Dritte (vorgeschlagen werden die Firmen Innogy und SVB) abgeben und sich mit diesen die Kosten für die Anschaffung bestenfalls teilen. Dann würde der Kreis pro Standort einen Anteil von 8250 oder 9000 Euro übernehmen. Die Betreiber könnten laut Kreis auf Fördermittel zurückgreifen.

Standorte

Für den Kreis kommen folgende Grundstücke infrage:
Kreishaus – Koblenzer Straße 73, Siegen – Besucherparkplatz,
Kulturhaus Lyz – St.-Johann-Straße 18, Siegen – Besucherparkplatz,
Servicecentrum Bismarckplatz, Siegen – Bismarckstraße 45,
Berufskolleg Technik – Fischbacherbergstraße 2, Siegen – Stellplatz an der Straße,
Berufskolleg AHS – Fischbacherbergstraße 17, Siegen – Stellplatz an der Straße,
Berufskolleg Wittgenstein – Am Breitenbach 1, Bad Berleburg – Stellplatz im Hof.

Fünf der sechs Standorte liegen damit in Siegen. Das sei der Tatsache geschuldet, dass woanders keine kreiseigenen Grundstücke zur Verfügung stünden. Der Kreis habe sich an die Stadt Siegen gewandt und diese könnte sich vorstellen, so die Verwaltung, die Standorte in ihr Konzept einzubinden.

Stimmen

Die Mehrheit stimmte für den Antrag. Aus der CDU kam eine Enthaltung und Dieter Born (CDU) war dagegen. „Geht das nicht günstiger?“, hatte er die Verwaltung gefragt. „Wir sollten die Städte erst einmal machen lassen“, fügte er hinzu. Die seien sowieso schon dabei, ihr Angebot auszubauen. Die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen seien „zu Recht sauer“, wenn die Kreisumlage für die Errichtung von E-Ladesäulen ausgegeben werde. „Müssen wir uns da überhaupt einklinken?“

Meike Mann (Grüne) fand die Idee großartig: „Wir begrüßen das sehr.“ Schließlich seien die Orte so gewählt, dass auch Bürger, die nicht unmittelbar in Siegen wohnen, davon profitieren, so Menn. Sie wünschte sich, dass an den Stationen nicht nur Autos, sondern auch E-Bikes geladen werden könnten.

Dieser Vorschlag gefiel auch den meisten Mitgliedern. Aber: „Wir sollten gucken, dass wir uns nicht nur auf die beiden Anbieter beschränken“, sagte sie.

Winfried Schwarz (SPD) gab zu bedenken, dass es sich zwar um ein „durchaus schlüssiges Konzept“ handele. Aber der Strom dafür werde teilweise aus „recht schmutziger Energie“ gewonnen. Deshalb finde er die Diskussion „halbherzig“. Michael Haßler von der Kreisverwaltung stellte jedoch klar, dass nur Strom verwendet werden dürfe, der zu 100 Prozent nachhaltig entstanden ist. Michael Sittler (SPD) sagte abschließend: „E-Mobility ist die Zukunft und ich halte das für ein deutliches Signal. Irgendwann muss man mal anfangen – auch wenn es erst wenige Autos gibt.“

>>>> INFO: Kreisfuhrpark hat separate Ladestellen

„Die Herstellung von Ladeinfrastruktur für Fahrzeuge des Fuhrparks des Kreises Siegen-Wittgenstein ist nicht Gegenstand dieser Vorlage“, heißt es von Seiten der Verwaltung. Die betroffenen Fahrzeuge sollen (oder haben bereits) i n der eigenen Garage die erforderlichen Anschlüsse erhalten. Die neuen Ladesäulen sollen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

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