Eisern. . Der Landesbetrieb Straßenbau bereitet den nächsten Neubau vor. Bis Ende Februar wird das Baufeld gerodet.

Kaum ist der Staub der ersten Brückensprengung an der A 45 im Siegerland unter den ersten Schneekristallen des nahenden Winters verschwunden, geht es planerisch bereits wieder weiter. In den kommenden zwölf Monaten will der Landesbetrieb Straßen.NRW alle nötigen Vorarbeiten leisten, um 2019 mit dem Abriss und Neubau der Talbrücke Eisern weitermachen zu können. Die Anwohner wurden jetzt im Bürgerhaus darüber informiert, was auf sie zukommt.

Was wird gebaut?

Zuerst die 327 Meter lange, bisher fünfspurige Talbrücke Eisern, anschließend, etwa in zwei Jahren, die Hangbrücke Eisern im weiteren Verlauf hinter der Abfahrt Siegen-Eisern in Richtung Siegen.

Die Talbrücke ist nach Expertenansicht für den zukünftigen Verkehr nicht geeignet. Aktuell bestehen aufgrund der Statik-Probleme ein Überholverbot und ein Abstandsgebot von 50 Meter für Lkw. Die Brücke könne noch ein wenig verstärkt werden, letztlich gehe es aber nicht ohne Neubau, der dann auch Richtung Dortmund eine dritte Spur haben wird, sagt A 45-Projektgrupenleiter Karl-Hermann Metz. Nach Fertigstellung gehe er von einer Haltbarkeit von gut 80 Jahren aus. Dass die jetzigen Brücken früher erneuerungsreif werden, sei Folge unrealistischer Vorstellungen über die Entwicklung des Verkehrs. Damals seien die Planer „von einem sporadischen Lkw auf der rechten Spur“ ausgegangen. Dass heute zwei von drei Spuren mit Lastern belegt seien, habe niemand erwartet.

Die nur zwölf Meter kurze Brücke über die Wolfsbach bekommt in Richtung Dortmund eine dritte Fahrspur.
Die nur zwölf Meter kurze Brücke über die Wolfsbach bekommt in Richtung Dortmund eine dritte Fahrspur.

Was passiert zuerst?

Der Entwurf für den Bau ist derzeit in der Genehmigungsphase, die erfahrungsgemäß ein halbes Jahr dauert. Ein weiteres halbes Jahr wird für die Ausschreibung kalkuliert. 2018 steht die Errichtung von Baustraßen und zwei Regenwasserbehandlungsanlagen auf dem Plan. Bereits nächste Woche wird mit dem Abstecken der Baufeldgrenzen begonnen. Zugleich werden die Eiserner Grundstückseigentümer angeschrieben und angesprochen, deren Parzellen für den auf gut vier Jahre angesetzten Bauzeitraum genutzt werden müssen. Dann möchten die Verantwortlichen schleunigst die Aufträge für die Baufeldräumung ausschreiben, um bis spätestens Ende Februar den Holzeinschlag erledigt zu haben. Länger sei das nicht gestattet, „ausnahmsweise etwas in den März hinein“, erklärte Metz.

Projektleiter Klaus Frettlöh hatte den Bürgern zuvor versichert, dass der Landesbetrieb die erworbenen Flächen nach Abschluss der Arbeit wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt und zurückgibt. Es gebe im Bereich der beiden Eiserner Brücken lediglich die Flächen für die beiden Regenwasserbehandlungsanlagen und einige wenige notwendige Böschungen, die dauerhaft in Beschlag genommen werden

Was ist mit dem Lärmschutz?

Metz nahm die Einwürfe einiger Obersdorfer zur Kenntnis: Die zugunsten der Eiserner eingebauten Lärmschutzwände bewirkten, dass der Autobahnlärm nun in ihrem Dorf zu hören sei. Ähnliches hätten die Berechnungen für die Wilnsdorfer Brücken ergeben, entsprechend müsse da nachgerüstet werden. Andrea Lahme, zuständig für den Lärmschutz, erläuterte die aktuelle Planung. In die Berechnung fließt allerdings nur der von der Autobahn ausgehende Lärm ein. Die Beeinträchtigung durch andere Straßen bleibe außen vor. „Wir dürfen nicht addieren.“

>>>> INFO: Brücke über die Wolfsbach wird verbreitert

Möglichst schnell angegangen werden soll die Verbreiterung der Brücke über die Wolfsbach. Die Unterführung unter der A 45 wird während der etwa sechs Monate dauernden Bauarbeiten gesperrt, ein paralleler Wirtschaftsweg wird auf sechs Meter verbreitert und als Umfahrung ausgebaut. Die nur zwölf Meter kurze Brücke bekommt in Richtung Dortmund eine dritte Fahrspur. Während der Arbeiten wird der Verkehr vierspurig über die Gegenfahrbahn geführt.

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