Siegen. . Die Siegener Autorin bringt ihr erstes Buch raus. Die Exemplare des Krimis hat sie eigenhändig zu den Siegerländer Buchhandlungen gebracht.

Alles fängt damit an, dass die Siegener Stadtbank einen Kredit ablehnt – und so Jochens Leben den Bach runter geht. 15 Jahre später ist er zurück im Siegerland und will Rache an seiner ehemaligen Kundenberaterin nehmen: Denn in seinen Augen ist es ihre Schuld, dass sein Leben einem Trümmerhaufen gleicht. Also schleicht er sich Stück für Stück in ihr Leben, um ihr alles zu nehmen.

Anette Schäfers Lokalkrimi „Abgelehnt“ spielt im Siegerland. „Ich habe mich bewusst dazu entschieden, einen lokalen Krimi zu schreiben“, sagt die Autorin. „Man kann während des Lesens bestimmte Orte wiedererkennen.“

Die Idee

Anette Schäfer wollte schon immer ein Buch schreiben, „weil man sich austoben kann und in der Themenwahl völlig frei ist.“ Bisher habe es immer zeitliche Probleme gegeben. Dann ziehen ihre drei Kinder aus und die Renovierungsarbeiten im Haus sind abgeschlossen: „Ich dachte: jetzt ist meine Chance“, sagt die frischgebackene Autorin – denn Abgelehnt ist ihr erstes Buch.

Ursprünglich war allerdings ein anderer Titel geplant: „Hostess in rot“. Eine Probeleserin riet ihr von dem Titel ab – dann entschied sie sich für: Abgelehnt, „weil alles mit dem abgelehnten Kredit der Siegener Stadtbank beginnt“.

Die Umsetzung

„Ich wusste nicht, ob ich das hinkriege“, sagt Anette Schäfer. „Das war für mich völliges Neuland.“ Am Anfang glaubte ihr niemand so wirklich – mit steigender Seitenanzahl seien die Zweifel aber verschwunden. „Meine Familie und meine Freunde haben mir beim Durchhalten geholfen“, sagt die Siegenerin. Das war auch nötig: viereinhalb Monate, ungefähr 600 Stunden Schreibzeit und 396 Seiten später ist ihr Buch fertig.

„Ende Mai habe ich den ersten Sekt aufgemacht“, so die Autorin. Da war das Buch in der Rohfassung und musste noch Probe - und Korrektur gelesen werden.

Die erste Leserin ist Britt Kassel, eine Freundin der Autorin. Anette Schäfer war nervös, denn wie groß das „Projekt“ wird, machte sie von den Meinungen der Probeleser abhängig: Aber der Krimi kam gut an. Trotzdem gab es noch viele offene Fragen: Wie wichtig ist ein Strichcode? Wie dick sollte das Papier sein? Und aus welchem Material muss der Umschlag sein? „Es gab aber immer jemanden, der mir bei meinen Fragen weiterhelfen konnte“, sagt Anette Schäfer.

Dann ist es endlich so weit: ihr Buch ist fertig. 1000 Exemplare lässt die Autorin drucken. „Dann bekam ich einen Anruf.“ Die Bücher sind gedruckt. „Ich bin sofort hingefahren, stand vor den zwei Paletten mit meinen Büchern und habe erstmal ein paar Tränchen verdrückt“, erzählt die Autorin. Zum Buchladen bringt sie die Bücher dann selbst – „ich finde es einfach schön, wenn die Menschen auch sehen, wer hinter dem Buch steckt“, sagt die Autorin über ihre Beweggründe, die Bücher eigenhändig auszuliefern.

Die Fortsetzung

Anette Schäfer bereut ihre Entscheidung nicht. Im Gegenteil. Für die Siegenerin steht fest: Eine Fortsetzung des Krimis gibt es auf jeden Fall. Wie die Handlung aussieht, ist noch offen.

„Ich möchte die Zeit jetzt erstmal ein bisschen genießen. Es war so eine tolle Erfahrung.“.

Im neuen Jahr will sie dann wieder anfangen zu schreiben – einen weiteren Krimi, der im Siegerland spielt.

>>>> INFO: Lesungstermine im Apollo-Theater und in Hilchenbach

Die erste Lesung ihres Krimis ist am Montag, 13. November, um 19 Uhr im Bariton im Apollo Theater. Tickets gibt es für fünf Euro.

Die zweite Lesung findet am Dienstag, 28. November, um 19:30 Uhr in der Buchhandlung „bücher buy eva“ in Hilchenbach statt.

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