Siegen. . Vier Siegener Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um Technologien der Industrie 4.0 zu erforschen. 2019 sitzen sie alle unter einem Dach.
- Technologie-Zentrum „Summit“ schafft Platz für mehr als 400 Mitarbeiter
- In dem Gebäude entsteht ein kleines Fitness-Studio sowie ein Rechenzentrum
- Siegens Bürgermeister Steffen Mues spricht von einem „großen Glücksfall“
Im Gewerbegebiet Martinshardt entsteht das wohl größte Hightech-Zentrum Südwestfalens. Vier Siegener Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam mit dem Essener Sensorhersteller ifm unter einem Dach an zukunftsträchtigen Technologien der Industrie 4.0 zu forschen, sie zu entwickeln und zu expandieren.
Ihre Kernkompetenz: IT-Innovationen und Sensortechnologien. In dem Büro- und Lagergebäude, das den Namen „Summit“ tragen wird – zu deutsch: Gipfel –, wird Platz für etwa 400 Mitarbeiter geschaffen. Der Name beziehe sich zum einen auf die Lage im Herzen des Siegerlandes, und zum anderen „auf die technologisch bedeutende Höhe der an diesem Standort stattfindenen Entwicklung“, erklärt Michael Marhofer. Statt eines Spatenstichs versenkte Marhofer, Vorstandsvorsitzender der ifm und Geschäftsführer der Finanzierungsgesellschaft SIF, am Freitag eine Sonde im Fundament, in der unter anderem eine Kopie der Baupläne liegt. Bezugsfähig soll das Hightech-Zentrum im ersten Quartal 2019 sein.
Der Zusammenschluss
Die beiden wachsenden Siegerländer IT-Unternehmen GIB und QOSIT mit insgesamt rund 200 Mitarbeitern haben sich im vergangenen Jahr zu einer neuen Gesellschaft, der TiSC AG, zusammengeschlossen. Dort bündeln sie ihre Kompetenzen – die GIB als Softwarehersteller im Bereich der Logistik-Optimierung, QOSIT als Dienstleister in den Bereichen IT-Infrastruktur und Softwaretechnik. Dieser Gesellschaft angeschlossen hat sich das Siegener Unternehmen pmd, das mehrdimensionale Bildsensoren herstellt, um etwa Räume dreidimensional zu vermessen. Sie alle gehören der ifm Gruppe mit Sitz in Essen an – einem „Global Player“, der mit rund 5000 Mitarbeitern in etwa 75 Ländern aktiv ist.
Das kleine Silicon Valley
Hauberg trifft Hightech, Tradition trifft auf Moderne. So beschreibt etwa Dr. Bernd Buxbaum, Vorsitzender von pmd, jenes Gefühl, das mit dem „Summit“ in Siegen entstehen soll: „Für uns bedeutet es, dieser einzigartigen Landschaft eine Prise Silicon Valley hinzuzufügen und die Attraktivität Siegens als innovations- und Beschäftigungsstandort zu erhöhen.“ Und Nadine Rahman, Vorstandsvorsitzende der TiSC AG, ergänzt: „Wir werden hier neue Maßstäbe für die Zusammenarbeit und den Arbeitsplatz der Zukunft setzen. Dieses Gebäude und deren Bewohner stehen für Stabilität und Zukunft.“
Siegens Bürgermeister Steffen Mues wählte in seiner kurzen Rede nicht selten das Wort „außergewöhnlich“ und sprach von einem großen Glücksfall. „Die Ansiedlung dieses Unternehmens am neuen, innovativen Standort Martinshardt hat eine enorme Bedeutung für die Stadt. Denn hier sollen über 400 Arbeitsplätze entstehen.“ Mues machte den Fachkräften, die ab 2019 ihre Expertise im „Summit“ einbringen, eine private und berufliche Zukunft in Siegen schmackhaft: Hier finde man eine gute Infrastruktur und geringe Kita-Gebühren vor. Martin Hill, Vorstandsvorsitzender der TiSC und Professor an der Uni Siegen: „Hier werden nun die großen Themen der Zukunft wie Big Data und Virtual Reality stattfinden.“ Die Investition bringe den Standort Siegen zum Blühen und habe Strahlkraft auf andere Firmen, die mit dem „Summit“ künftig zusammenarbeiten wollen. Und auch die Universität werde profitieren.
Das Gebäude
Das Gebäude wird über rund 13 000 Quadratmeter Geschäftsfläche auf fünf Etagen sowie über ein Parkhaus mit knapp 300 Stellplätzen verfügen. Im Erdgeschoss ziehen unter anderem ein kleines Fitness-Studio, hochmoderne Labore sowie ein eigenes Rechenzentrum ein. In den darüberliegenden Etagen entstehen die Büros.
Infos: Der Entwurf des Gebäudes stammt von einem Hamburger Architektenbüro. Als Generalbauunternehmer wurde die Siegener Firma Otto Quast Bau AG beauftragt, die Projektentwicklung übernimmt das Büro Kölbl und Kruse. Über die Höhe der Investitionskosten wurden keine Angaben gemacht.
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