Siegen. . Nach dem Großfeuer im Gewerbegebiet Auf der Schemscheid beginnen die Ermittlungen. Der Landesbetrieb Straßen NRW untersucht die HTS auf Schäden.

Paul Tuytschaever, Besitzer der Autoverwertung und Abschleppunternehmer, steht am Freitagmorgen, 13. Oktober, kopfschüttelnd vor den Trümmern seiner Existenz: Sein Betrieb ist völlig zerstört. Noch immer liegt der beißende Geruch verschmorten Kunststoffs in der Luft, bis auf das nackte Metall sind die Autos, nur mehr Wracks, von den Flammen verbrannt worden. Über den Ruinen seiner Werkstatt ragt rußgeschwärzt die HTS auf.

Die Ermittler untersuchen wegen der Brandursache eingehend die Wracks.
Die Ermittler untersuchen wegen der Brandursache eingehend die Wracks. © Jürgen Schade

„Für meine Werkstatt, Hallen und Räumlichkeiten bin ich versichert“, sagt Paul Tuytschaever. Am späten Vormittag trifft ein Bagger ein, der erst einmal die Rückfront der Hallen freiräumt, damit nicht weitere Brandnester aufloderten. Feuerwehrmänner der Löschgruppe Hammerhütte hatten solche Brandnester immer wieder ablöschen müssen. In einer der ausgebrannten Hallen befand sich auch ein teures Segelboot, dessen Besitzer an diesem Wochenende einen Segeltörn auf dem Bodensee machen wollte.

Der Beton bröselt

Kriminalpolizei, Amt für Arbeitsschutz, Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg sowie das Landeskriminalamt treffen am Freitagmorgen ein. Für ein Lagebild wird eine Drohne eingesetzt, die die Brandstelle in Film und Foto festhält. Ein Spezialunternehmen saugt das Kanalnetz im Bereich der Brandstelle ab und spült durch.

Hinter der Brandruine sind die Experten des Landesbetriebs Straßen NRW mit der Begutachtung der Schäden beschäftigt: Von einem Steigerkran aus klopft ein Mitarbeiter mit einem Zimmermannshammer die Pfeiler ab, rundherum. Teilweise bröselt der Beton nur so herunter, andere Stellen klingen hohl, sie werden mit Kreidemarkierungen versehen.

Versorgungsleitungen geschmolzen

Stahl dehnt sich bei Hitze anders aus als Beton, im Inneren bilden sich Löcher, die die Tragfähigkeit beeinträchtigen können. Das wird nun penibel errechnet. An wieder anderen Stellen ist der Beton durch die Hitze abgeplatzt, der Stahl liegt frei. Im Fahrbahnbauwerk verlaufen Versorgungsleitungen und Abwasserrohre, die teils geschmolzen, in jedem Fall aber zu Schaden gekommen sind. Auch die Schilderbrücke über den Fahrbahnen hat etwas abbekommen.

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