Siegen. . Die Fritz-Busch-Musikschule ist gemeinsam mit dem Ev. Gymnasium für das Kinderoper-Projekt „Brundibár – Eine musikalische Spurensuche zum Holocaust“ ausgezeichnet worden. Das Sparda-Musiknetzwerk ehrte damit zum 13. Mal landesweit beispielhafte Musikprojekte mit modellhaftem Charakter. Die Auszeichnung wurde in Düsseldorf verliehen.
Die Fritz-Busch-Musikschule ist gemeinsam mit dem Ev. Gymnasium für das Kinderoper-Projekt „Brundibár – Eine musikalische Spurensuche zum Holocaust“ ausgezeichnet worden. Das Sparda-Musiknetzwerk ehrte damit zum 13. Mal landesweit beispielhafte Musikprojekte mit modellhaftem Charakter. Die Auszeichnung wurde in Düsseldorf verliehen.
Hans Krasa hatte die Kinderoper 1938 geschrieben und mit Kindern des jüdischen Waisenhauses Prag aufgeführt. Als die deutsche Wehrmacht 1939 die Tschechoslowakei besetzte, begann auch dort die Verfolgung der Juden. Hans Krasa wurde ins Ghetto Theresienstadt deportiert und führte auch dort mit den Kindern und Jugendlichen seines Waisenhauses, die ebenfalls dorthin verschleppt worden waren, seine Oper über 50 Mal auf.
Orchester und Chöre des Gymnasiums, der Kinder- und Jugendchor der Musikschule und Teilnehmer ihres Musiktheaterprojekts haben nicht nur die Oper einstudiert, sondern auch Werke hinzugenommen, die zur Aufführungsgeschichte im Konzentrationslager passen. Die Schüler beschäftigten sich mit Zeitzeugenberichten, sie fuhren zusammen nach Theresienstadt. Erst durch die Reflexion des Verbrechens konnten sich die Kinder und Jugendlichen kritisch mit der Frage auseinandersetzen, was Musik in extremen Lebenssituationen und in einer Gewaltherrschaft bedeuten kann, heißt es dazu in einer Mitteilung.