Deuz. Der Discounter stärkt den Standort im Kälberhof-Einkaufszentrum: Die Verkaufsfläche soll auf 1290 Quadratmeter vergrößert werden.
- Künftig zusätzlich bebaute Fläche war ursprünglich für Anpflanzungen vorgesehen
- Keine städtebaulich oder raumordnerisch relevanten beeinträchtigenden Auswirkungen
- Mit Planung bestätigt Konzern Entscheidung für Deuz und Dreis-Tiefenbach
Der Aldi-Markt im Einkaufszentrum Kälberhof wird abgerissen und – vergrößert – neu gebaut. Der Stadtentwicklungsausschuss befasst sich in seiner Sitzung am Montag, 9. Oktober, ab 17 Uhr im Ratssaal mit der Änderung des Bebauungsplans für die Deuzer Ortsmitte. Aldi-Nord, so die Erklärung für das Vorhaben, wolle den Standort „der Marktsituation anpassen“.
Das Einkaufszentrum zwischen Kölner Straße und Sieg ist Ende der 1990er Jahre entstanden, neben Aldi ist dort ein Dornseifer-Supermarkt angesiedelt, außerdem Drogerie, Apotheke, Friseur und ein Textildiscounter. Der neue Aldi-Markt soll vor allem in Richtung des jetzigen Parkplatzes zum Siegeck hin erweitert werden, die Verkaufsfläche wird von jetzt 950 auf 1290 Quadratmeter vergrößert.
Die künftig zusätzlich bebaute Fläche war ursprünglich für Anpflanzungen vorgesehen, die nun an anderer Stelle ausgeglichen werden. Mit dem Antrag auf Änderung des Bebauungsplans hat Aldi beziehungsweise das von Aldi beauftragte Unternehmen auch die erforderliche „Auswirkungsanalyse“ vorgelegt. Konkret muss nachgewiesen werden, dass andere zentrale Versorgungsbereiche und die wohnortnahe Versorgung in Deuz oder Nachbarorten keine Nachteile erfahren. Dieser Nachweis, so die Vorlage der Verwaltung, sei erfolgt: Es seien „keine städtebaulich oder raumordnerisch relevanten beeinträchtigenden Auswirkungen zu erwarten“. Gefordert wird allerdings ein Gutachten über eine etwaige zusätzliche Lärmbelastung am Siegeck, an das der Einkaufsmarkt nun näher heranrückt.
Zentralort hat kein Glück
Mit ihrer Planung bestätigt die Aldi-Kette ihre Entscheidung, sich auf Deuz und Dreis-Tiefenbach zu konzentrieren. In Dreis-Tiefenbach ist Aldi bereits vor einigen Jahren in einen größeren Neubau gezogen, auch Mitbewerber Lidl hat sich dort niedergelassen und gerade wieder vergrößert. Das Einkaufszentrum in Kernort Netphen hat Aldi 2010 verlassen — der Stadt war es nicht gelungen, die gewünschte größere Verkaufsfläche samt angegliedertem Parkplatz in zentraler Lage anzubieten.
Versuche, einen weiteren Discountmarkt nach Netphen-Mitte zu holen, hat es seitdem immer wieder gegeben. Eine Rolle spielte dabei die Braas auf der anderen Seite der Ortsumgehung, die aber nun als Gewerbegebiet ausgewiesen wird. Auch der Schotterparkplatz mit der umliegenden Wohnbebauung wurde als Option gehandelt — auf diesem Grundstück entsteht nun ein Ärztehaus. Gekauft hat die Stadt das Gebäude der Post; das Grundstück würde zusammen mit dem benachbarten Norma-Markt möglicherweise groß genug sein. Nur: Die Post will nicht ausziehen.
>>>>INFO: Aldi-Standorte als Politikum
Nicht nur in Netphen erleben Kommunalpolitiker, wie wichtig für die Bürgerschaft ein Aldi in Reichweite ist: Zuletzt wurden in Hilchenbach, Geisweid und Rudersdorf Filialen geschlossen, zugunsten von Kredenbach und Buschhütten. Die Ansiedlung von Mitbewerbern — Wilnsdorf versucht es mit Penny — wird nicht immer als gleichwertiger Ersatz akzeptiert.
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