Siegen. . Die Siegener Ballettschulen Meister und Reindt zeigen „Local Dancing“ im Apollo-Theater. Tanzen soll ganz neu definiert werden.

„Ich bin froh, dass ich links und rechts auseinander halten kann“, sagt Werner Hahn, Leiter des Jungen Apollo. Die Tänzer der beiden Ballettschulen Meister und Reindt hingegen seien begabte junge Menschen, die das Tanzen ganz neu definieren. Beide Schulen präsentieren heute, 16. September, 19.30 Uhr und morgen, 17. September, 16 Uhr ein gemeinsames „Best of“ ihrer Tanzabende.

Die Tanz-Gala

„Im Mittelpunkt der Tanz-Gala stehen junge, talentierte Menschen“, sagt Werner Hahn. Einer davon ist Céline Reindt, Tochter von Danielle und Hugo Reindt. Sie ist Tanzpädagogin, hat die großen Bühnen des Landes gesehen. Und dennoch möchte sie aus Siegen nicht mehr weg: „Hier ist meine Heimat.“ Local Dancing eben.

Das Programm bringe beide Tanzschulen mit Ausschnitten aus Hip Hop, Modern Jazz und Ballett zusammen, und zeige die Verbundenheit von Heimatliebe und Tanz, sagt Werner Hahn. Es sei nicht nur für die Tänzer eine tolle Chance, sondern auch für Siegen, sich neu zu präsentieren, betont der Theatermacher. Denn Siegen sei viel mehr als nur eine Universitätsstadt, habe viel mehr Potenzial, sagt der 61-Jährige.

Die Ballettschulen

Die Ballettschule Meister gründeten Larissa Meister und Igor Michailov 2005. Larissa Meister absolvierte ihre Ausbildung an der Waganowa Ballettakademie in Sankt Petersburg, Igor Michailov am Bolschoi Theater in Russland. Zwölf Jahre sind beide als Solokünstler auf der ganzen Welt aufgetreten. Ihr Freundeskreis machte sie – nach gemeinsamen internationalen Erfolgen – auf Siegen aufmerksam. Sie blieben.

Das Ehepaar Danielle und Hugo Reindt unterrichtet an seiner Schule, die es seit 1992 gibt, knapp 400 Schüler. Gemeinsam mit ihrer 26-Jährigen Tochter geben sie Stunden in Ballett, Modern Jazz und Hip Hop, und zwar in unterschiedlichen Altersklassen. Danielle und Hugo Reindt lebten lange in Düsseldorf und arbeiteten an der Deutschen Oper am Rhein.

Der Choreograf

Mit Hilfe des Zonta-Clubs Siegen Area engagierte das Theater Mark Hoskins. Der Choreograph wurde 1957 in Südafrika geboren und erhielt dort eine Tänzerausbildung von David Poole an der Universität von Kapstadt. Seit 1988 lebt er in Deutschland. Er habe schon immer den Wunsch gehabt, auf die große Bühne zu kommen, und sei froh, dass er es geschafft habe, betonte er am Freitag im Apollo-Theater: „In mir steckt mehr als ein Tänzer – ich bin Entertainer.“

Außer seiner eigenen Tanzschule in Dortmund, leitet er das Seniorentanztheater des Dortmunder Balletts. „Tanzen wird zur inneren Lebenseinstellung. Und ich liebe es“, sagt der 60-Jährige. Gemeinsam mit seinem Sohn Dylan Hoskins und 13 Workshop-Teilnehmern hat er im August ein Tanztheater entwickelt, das am Ende der Apollo-Gala aufgeführt wird. „Ich war noch nie in Siegen, doch jetzt verknüpfe ich nur schöne Erinnerungen an diese Stadt“, sagt der Choreograf und lächelt.

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