Siegen. . Gesundheitsausschuss des Kreises Siegen-Wittgenstein votiert einstimmig für den Versuch, in Düsseldorf Unterstützung für neuen Ansatz zu finden.
- Konzeption eines Modellprojekts soll noch einmal dem NRW-Gesundheitsministerium vorgelegt werden
- Ein zusätzlich eingesetzter Arzt soll bei Anrufen auf der 112 über das weitere Vorgehen entscheiden
- Ziel: Entlastung von Notaufnahmen und Rettungsdienst
Wie soll dem Problem begegnet werden, dass immer mehr Menschen in den Notaufnahmen der Krankenhäuser vorstellig werden oder die 112 rufen und damit den Rettungsdienst übermäßig belasten?
Einstimmig beschloss der Gesundheitsausschuss des Kreises gestern, für den Kreis Siegen-Wittgenstein die Konzeption eines Modellprojektes „Arzt in der Leitstelle“ noch einmal dem Gesundheitsministerium des Landes sowie den Verbänden der Krankenkassen zur Finanzierung vorzulegen. Dabei soll versucht werden, Innovationsmittel des Ministeriums zu bekommen, beziehungsweise eine Modellregion zu werden, um ein solches Konzept zu testen, wie es bereits in Paderborn, im Kreis Lippe und in Höxter geschehen soll.
Ein Ansprechpartner für alle
Dezernentin Helge Klinkert stellte das Konzept noch einmal kurz vor, das von den ärztlichen Leitern des Rettungsdienstes Siegen-Wittgenstein, Arnd Merten und Dr. Jörn Worbes, entwickelt wurde und das bereits Anfang 2016 einmal – vergeblich – in Düsseldorf vorgestellt wurde. Dabei sollen die derzeit getrennten Notrufnummern 112 für den Rettungsdienst und 116 117 für den ärztlichen Notfalldienst gemeinsam in der regionalen Leitstelle auflaufen, wo ein zusätzlich eingesetzter Arzt nach kurzem Gespräch mit dem Patienten darüber entscheidet, welche Lösung jeweils die Beste ist. Aktuell entscheide der Patient über den Weg und das System reagiere darauf – es müsse aber vom System vorgegeben und vernünftig kanalisiert werden, betonte die Dezernentin. Dabei ging sie davon aus, dass die Patienten einem Arzt eher vertrauten als einem Disponenten.
Dr. Martin Junker, Leiter der Bezirksstelle Lüdenscheid der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, sah das Problem im Grundsatz ähnlich, sah allerdings vorläufig eher eine Zeit der Diskussion, weniger des schnellen Handelns. Vielleicht sollte doch eher auf anstehende Entscheidungen des Landes gewartet werden.
Lahn-Dill-Kreis als Vorbild
Nachdem Vertreter der heimischen Krankenhäuser das Vorhaben unterstützten, stimmte der Ausschuss einstimmig dafür, den Versuch in Düsseldorf zu machen. Vorbild soll ein Modell sein, das von 1999 bis 2014 sehr erfolgreich im Lahn-Dill-Kreis bestand.
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