Ein Kommentar zu dem Zitat „Wenn man heute sieht, was in der Welt passiert, dann muss man doch manchmal die Luft anhalten“ von Helmut Schütz.
„Wenn man heute sieht, was in der Welt passiert, dann muss man doch manchmal die Luft anhalten.“ Das sagte Helmut Schütz zum Abschluss unseres Interviews. Mich hat dieser Satz besonders bewegt, weil er von jemandem ausgesprochen wurde, der erlebt hat, wie es ist, wenn Krieg herrscht, wenn eine Stadt in Trümmern liegt und wenn die Menschen nichts besitzen. Ich bin 27 Jahre alt und habe das Gefühl, dass Krieg von meiner Generation in Deutschland weit weg ist.
Wir werden in den Nachrichten mit der Flüchtlingskrise konfrontiert und schauen danach eine Unterhaltungsshow. Wir sind abgestumpft, wenn es um Terror und Tod geht, weil wir jeden Tag davon hören, aber die meisten von uns wissen nicht, wie es sich anfühlt, wenn man davon betroffen ist.
Mit Helmut Schütz habe ich mich auch über die aktuelle politische Situation unterhalten: Donald Trump, Kim Jong Un, Recep Tayyip Erdoğan, der „Ruck nach Rechts“... Das alles macht mir bewusst, dass es keine Garantie für Frieden gibt und doch versuchen wir, mit Geschichtsbüchern aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
Im Vergleich zu Helmut Schütz bin ich in Frieden, mit Komfort und im Überfluss aufgewachsen. Das ist mir in diesem Gespräch bewusst geworden. Aber auch, dass das nicht selbstverständlich ist.