Freudenberg. Die Freilichtbühne Freudenberg feiert in diesem Jahr ihre 50. Spielzeit im Theater für Kinder. Die Förderung des Nachwuchses steht im Fokus.

  • Die Freilichtbühne Südwestfalen hat sich über Jahrzehnte hinweg zu einer der modernsten Amateur-Bühnen Deutschlands entwickelt
  • Seit 50 Jahren werden eigene Kindertheater-Stücke produziert
  • Zur Inszenierung „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren in der Saison 1997 kamen mehr als 44 000 Besucher

Die Freilichtbühne Südwestfalen hat sich über Jahrzehnte hinweg zu einer der modernsten Amateur-Bühnen Deutschlands entwickelt – durch Engagement und Investitionen in die Infrastruktur. Der gemeinnützige Verein Freilichtbühne Freudenberg präsentiert in diesem Jahr „Jim Knopf“ sowie „Die drei Musketiere“. Das Konzept scheint aufzugehen: In rund 100 Inszenierungen mit mehr als 2500 Vorstellungen waren bisher rund 1,6 Millionen Besucher im Freilichttheater zu Gast. Eine Erfolgsgeschichte, mit Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendarbeit.

Beginn im Jahr 1955

Als im Sommer 1955 die erste Spielzeit mit dem Heimatschauspiel „Wandulf der Waldschmied“ Begeisterung auslöste, war alles auf Theaterinszenierungen für Erwachsene ausgerichtet.

Im Laufe der Jahre konnten sich zunehmend junge Menschen dafür begeistern, unter freiem Himmel zu schauspielern. Bald kamen erste Gedanken auf, das kulturelle Angebot auch für Kinder interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten. Denn: Außer Märchenvorstellungen der Tourneeveranstalter gab es für die Kinder noch keine Eigenproduktionen.

Platz 1 bei Amateur-Bühnen

Vor rund 50 Jahren trifft der Vorstand deshalb die Entscheidung, das Theater für Kinder mit eigenen Produktionen in ständiger Folge zu etablieren. Die Freudenberger Theaterleute wollen den Nachwuchs schon früh an das Theatergeschehen heranführen.

Im Sommer 1968 fällt mit der Inszenierung des Grimmschen Märchens „Der Froschkönig“ von Ulrich Wirth der Startschuss für eine Erfolgsgeschichte. Waren es am Anfang etwa 6000 Zuschauer pro Spielzeit, so kamen zur Inszenierung „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren in der Saison 1997 bereits mehr als 44 000 Besucher. Besonders gut lief es mit dem „Der Räuber Hotzenplotz“ aus der Feder von Otfried Preußler: Das Stück hat in sieben Spielzeiten rund 200 000 Besucher angelockt. Pyrotechnik als eines der Markenzeichen wurde 1986 von Friedhelm Geldsetzer eingeführt.

Die Angebot ist breit: „Pippi Langstrumpf“, „Die kleine Hexe“, „Jim Knopf“, „Das Dschungelbuch“, „Peter Pan“, „Die Biene Maja“, „Die kleine Zauberflöte“, „Urmel aus dem Eis“ und nicht zuletzt „In 80 Tagen um die Welt“. Über viele Jahre konnte Freudenberg in der Zuschauerstatistik der deutschen Amateur-Freilichtbühnen Platz 1 einnehmen, so der Verein.

Ehrung für Kulturarbeit mit Kindern

Die Jugendämter des Kreises Siegen-Wittgenstein und der Stadt Siegen haben der Bühne für langjährige herausragende Kinder-Kulturarbeit 1997 das „Prädikat Kinderfreundlich“ verliehen. Gewürdigt wurden Programmgestaltung und die kindgerechte Inszenierung. „Die Bühne bietet somit nicht nur Konsum, sondern auch sehr effektive Kinder- und Jugendarbeit im kreativen Bereich“, so der Urkundentext.

Die Kinder- und Jugendarbeit hat einen festen Platz im Vereinsleben der Bühne. Ein Stamm junger Menschen hat sich voll in das breite Aufgabenfeld des Theaters inte­griert. Eine Kinderschar steht zudem alljährlich auf der Bühne. Besonderes Talent wird auch mit großen Rollen bedacht.

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