Siegen. . Wieder wird Siegen ein Stück familienfreundlicher, wieder auf dem Fischbacherberg: Olga Eichenauer eröffnet heute das Café „Gernegroß“

  • Auf dem Erfahrungsfeld „Schön & Gut“ auf dem Fischbacherberg eröffnet Olga Eichenauer ihr Café Gernegroß
  • Zusammen mit der Klaus-Hoppmann-Stiftung, die das Erfahrungsfeld betreibt, hat Eichenauer die Testphase geplant
  • „Weil ich eine kinderfreundliche Gastronomie schon seit Jahren umsetzen möchte“,sagt sie

Gefühlt würde jede zweite Frau gern mal ein eigenes Café eröffnen, sagt Olga Eichenauer. Also eröffnet sie ein Café: „Gernegroß“ heißt der Gastrowagen auf dem Erfahrungsfeld Schön & Gut auf dem Fischbacherberg. Der Traum ist das eine – ihn tatsächlich umzusetzen, das andere. Warum das Café?

„Weil ich eine kinderfreundliche Gastronomie schon seit Jahren umsetzen möchte“, sagt Eichenauer – sie hat zwei Kinder, kocht und backt für ihr Leben gern, „ich bin gerne Gastgeberin“, es fällt ihr leicht, Ideen zu entwickeln und zu realisieren. Und irgendwie ist der kleine Imbisswagen auf dem Erfahrungsfeld Schön & Gut so etwas wie die Quintessenz all dessen.

Siegen wird immer familienfreundlicher, gerade auf dem Fischbacherberg: Der Bauspielplatz Rabauki kann sich vor Kindern kaum retten, die an den Hütten und Buden werkeln, demnächst soll ein Klettergarten entstehen und der Verein MTB Siegerland radelt mit Begeisterung auf dem nahen Flowtrail in die Numbach hinunter. Für junge Familien gibt es wahrlich schöne Ausflugsziele und Erlebnisangebote auf dem Fischbacherberg und was vielleicht noch fehlte, war die Verpflegung. Eichenauer ist noch mit den Vorbereitungen beschäftigt, da fragt der erste Wanderer schon nach Kaffee.

„Ein toller Ort“, schwärmt Eichenauer. Ihr Wagen liegt neben einem Hügel, obendrauf wiegt sich ein Baum im Wind, auf der anderen Seite die brachialen Betonbauwerke des ehemaligen Schießplatzes des belgischen Militärs. Da kann sie übrigens auch bei Regen die Sitzmöbel aufstellen.

Zusammen mit der Klaus-Hoppmann-Stiftung, die das Erfahrungsfeld betreibt, hat Eichenauer die Testphase geplant: Von August bis Ende Oktober sammelt sie Erfahrungen: Rentiert sich das Café, kommen genug Leute, was wollen die Menschen essen und trinken?

Alles handgemacht

Am Anfang: Kaffee und Tee, Fruchtschorle, Sandwiches, Kuchen, Waffeln, Eis, Obst- und Gemüseteller, Salate. Das ist ausbaufähig, abhängig von den Erfahrungen der ersten Tage und Wochen. „Die Nachfrage bestimmt das Angebot“, sagt Olga Eichenauer. Fast alles stellt sie vor Ort selbst her – einen Backofen hat sie nicht, aber es gibt genug Kuchenvarianten, für die man den auch nicht braucht. Ihr Mann ist selbstständiger Handwerker und unterstützt sie – „alles handgemacht“, sagt sie, „wie das Essen.“ Die Bierzeltgarnituren räumt sie auch in Handarbeit wieder weg. Jeden Abend. Eine Spülmaschine hat sie auch nicht, aber dafür Geschirr und Besteck aus biologisch abbaubarem Material.

Warum eigentlich „Gernegroß“? „Einfach eine sympathische Umschreibung für Kinder“, findet Eichenauer, für die es ein Traum wäre, wenn ihr kleines Café auch noch im Frühjahr 2018 auf dem Fischbacherberg steht. Vielleicht mit ein paar stabilen Möbeln zusätzlich. Wer klein anfängt, hat immer Potenzial nach oben. „Ich habe noch viele Ideen.“

>>>Info

Zur Eröffnungsfeier am heutigen Samstag gibt es ab 15 Uhr ausnahmsweise alkoholische Getränke, Würstchen und Hot Dogs, Musik, eine Hüpfburg und Kinderschminken. Abends wird ein kostenloses Open-Air-Kino angeboten: ab 21.30 Uhr läuft „The Grand Budapest Hotel“.

In den Ferien (6. bis 24. August) ist das Café sonntags bis donnerstags von 11 bis 17 Uhr geöffnet, ab 29. August dienstags und donnerstags ab 14 Uhr, sonntags, je nach Wetter, ab 11 Uhr.

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