Siegener Bahnhof: Aufbau der neuen Fußgängerbrücke schwierig
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Siegen. . 68 Tonnen wiegt das größte Element der neuen Fußgängerbrücke am Siegener Bahnhof. Fast 20 Stunden dauert es, bis das Bauteil in Position ist.
Es brauchte mehrere Anläufe, um die Brücke an die richtige Position zu bringen
Ein Schwerlastkran musste aus dem Bergischen angefordert werden
Das Element wird über die Oberleitung der Bahn gehoben
Nach fast 20 Stunden Arbeit ist das mit knapp 70 Tonnen schwerste Segment der neuen Fußgängerüberführung (PÜ) am Siegener Bahnhof an Ort und Stelle. Mit Unterstützung von Stahlbauern und Kranlogistikern hat die Firma KAF Falkenhahn aus Kreuztal in der Nacht zu Dienstag das Stahlskelett in mehreren Arbeitsschritten vom Busbereitstellungsplatz über die Gleise in Position gebracht. Bis Ende der Woche ist der Siegener Bahnhof aufgrund der Bauarbeiten rund um die PÜ noch für Personenzüge gesperrt.
Der Montagabend
In mehreren Teilen wurde die PÜ angeliefert und auf dem Busbereitstellungsplatz, halb unter der HTS, montiert. Die Fachfirma bringt zwei Kräne in Position, die die Konstruktion an exakt berechneten Punkten anheben. Weil die PÜ so schwer ist, wurde sie im mittleren Bereich verstärkt, damit sie sich nicht selbst zusammenfaltet, wenn sie in der Luft schwebt, erklärt Thomas Schulze von der MSW Ingenieurgesellschaft, die für die Bahn die Bauüberwachung übernimmt. Gegen 18 Uhr ziehen die Autokräne das erste Mal an, bugsieren das Stahlgerippe auf den Parkplatz – und müssen wieder absetzen. Für die letzten Zentimeter fehlt einem Kran die Kraft.
Fußgängerbrücke am Bahnhof Siegen eingehoben
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Ein zweiter wird angefordert, aus dem Bergischen, bis der da ist, vergehen zwei Stunden. Aufbau, neuer Versuch – wieder nicht, die Arbeiter verändern die Aufhängung leicht; diesmal klappt es. Die Freude währt nur kurz: Der Schwerlastschlepper, der die PÜ zum großen Kran am „Pisstunnel“ ziehen soll, ist zu kurz.
Die Nacht zu Dienstag
Darüber wird es spät. Schließlich geht es doch, die Konstruktion wird fixiert, ein Lkw zieht die 70 Tonnen die wenigen Meter vom Busbereitstellungsplatz zur Unterführung. Das dauert: Jede der acht Achsen muss über die Bordsteinkante, vor, zurück, Hölzer unterlegen, knapp am Baum vorbei. Ankoppeln an den Hauptkran, langsam hebt sich das Brückenelement über die Oberleitungen, ruht schon fast auf den Stützpfeilern – Kommando zurück. Zwischen Überweg und Beton muss eine Hydraulikpresse, um die Lager einschieben zu können – und das passt nicht. Neuer Anlauf. Bis zum Vormittag dauert es, bis die PÜ wieder über den Oberleitungen schwebt, um 12.35 liegt sie schließlich auf.
Bis Sonntag
Dann geht es schneller. Der Kran wird für die kleine Fußgängerbrücke umgebaut – weniger Last, aber größere Neigung –, am Dienstagnachmittag ist das Bauteil über den Gleisen 2 und 3 an Ort und Stelle, dann folgen die Treppenaufgänge. Die Elemente werden für die Folgearbeiten eingerüstet und die Segmente miteinander verbunden.
>>>> HINTERGRUND: Maßnahmen bis Ende September
In der Nacht von Sonntag auf Montag soll der Bahnhof wieder für den Zugverkehr freigegeben werden. Die Arbeiten laufen bis Ende September.
Verglasen der Fußgängerüberführung, Anschluss- und Dacharbeiten, Montage der Aufzüge, Anbringen des Wegeleitsystems für Blinde, Beschilderung und Beleuchtung, Rückbau des Behelfsbahnsteigs, Gleissanierung.
Sobald die Fußgängerbrücke inklusive Aufzüge benutzt werden kann, wird die Unterführung gesperrt und saniert.
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