Siegen. . Neustart in der Fludersbach: Die Deponie des Kreises nimmt wieder Bodenaushub an — und sie braucht ihn auch. Mit der Öffnung der Annahme, so Umweltamtsleiterin Beatrice Bender, beginnt aber keineswegs schon der reguläre Betrieb der neuen Erdaushub- und Inertstoffdeponie. Das Signal steht vielmehr für den Baubeginn, der mit der Rechtskraft des Planfeststellungsbeschlusses möglich wird. Wobei das für die, die Erdaushub oder auch Ofenschlacken und Gießereialtsande loswerden wollen, aufs Gleiche hinausläuft: Ihr Material wird gebraucht, um die Oberfläche der neuen Deponie zu befestigen.

Neustart in der Fludersbach: Die Deponie des Kreises nimmt wieder Bodenaushub an — und sie braucht ihn auch. Mit der Öffnung der Annahme, so Umweltamtsleiterin Beatrice Bender, beginnt aber keineswegs schon der reguläre Betrieb der neuen Erdaushub- und Inertstoffdeponie. Das Signal steht vielmehr für den Baubeginn, der mit der Rechtskraft des Planfeststellungsbeschlusses möglich wird. Wobei das für die, die Erdaushub oder auch Ofenschlacken und Gießereialtsande loswerden wollen, aufs Gleiche hinausläuft: Ihr Material wird gebraucht, um die Oberfläche der neuen Deponie zu befestigen.

„Wir haben zum Glück eine rege Bautätigkeit in der Region“, sagt Andreas Stephan vom Umweltamt des Kreises. Auf der bereits abgedeckten, 2009 stillgelegten Hausmülldeponie entsteht die neue Deponie mit einem Fassungsvolumen von rund vier Millionen Kubikmetern, die nach und nach angefüllt werden: „Wir gehen von einer Laufzeit von mindestens 20 Jahren aus.“ Die Anschüttfläche wird geneigt angelegt. Zum einen, weil Wasser abfließen muss. Zum anderen, weil sie im Lauf der Jahre ohnehin abflachen wird — der Hausmüll darunter wird sich „setzen“.

Stephan: „Das ist eben ein besonderer Baugrund.“ Für diese nun beginnende „Vorprofilierung“ werden 260 000 Kubikmeter Erde gebraucht. Darauf gesetzt wird eine „multifunktionale Abdichtung“ errichtet, die neue und alte Deponie gegeneinander abdichtet.

Etwa um 2022 kann dann die insgesamt 16,5 Hektar große „Deponie auf der Deponie“ so in Betrieb gehen, wie es der Planfeststellungsbeschluss vorsieht. Dann werden nicht nur mineralische, sondern auch Abfälle mit geringem organischem Anteil der nächsthöheren Deponieklasse eingelagert werden dürfen.

Die Herstellungskosten hat die Kreisverwaltung zuletzt vor gut einem Jahr mit rund 27 Millionen Euro beziffert. Die laufenden Betriebskosten sollen durch Gebühreneinnahmen gedeckt werden. Im Raum steht die Überlegung, für den Betrieb eine kreiseigene GmbH zu gründen.

Konfliktpunkte

Umstritten war während des Planverfahrens vor allem die Verkehrsanbindung, die nun ausschließlich über die Straße Fludersbach erfolgen soll. Die Stadt Siegen hatte eine zweite Erschließung in Höhe der Eremitage gefordert, die von der Gemeinde Wilnsdorf, dem Regionalforstamt und dem Naturschutzbund abgelehnt wurde; dafür ausgesprochen hatte sich dagegen die Landesgemeinschaft Natur und Umwelt. Die Stadt Siegen hatte als Alternative eine weitere Zufahrt von der B 54 auf dem Lindenberg am Ortsausgang vorgeschlagen, eine weitere, durch das Leimbachtal führende Variante allerdings ausgeschlossen. Im Planfeststellungsbeschluss wird entschieden, dass die Erschließung durch die Fludersbach ausreicht.
22 Hektar Wald, darunter 1,6 Hektar vom Forstamt als wertvoll eingestufter Eichenbestand, gehen verloren. Während der Naturschutzbund (NABU) für den Erhalt der Laubwälder plädierte, stimmte das Forstamt zu – schließlich werde durch die „Deponie auf der Deponie“ Platz gespart, eine spätere Aufforstung sei möglich.
Die Stadt Siegen hatte gefordert, die Umladestation für Bio- und Restabfall zu verlegen — am besten an einen Standort mit Gleisanschluss. Damit könne Verkehr in der Fludersbach reduziert werden. Seit der Schließung der Hausmülldeponie wird der Müll in der Fludersbach umgeladen und zum Kompostierwerk nach Olpe oder zu den Verbrennungsanlagen weitertransportiert. Im Planfeststellungsbeschluss wird diese Forderung jedoch zurückgewiesen. Begründung: Es bestehe „kein direkter Zusammenhang“ zur Planung für die neue Deponie.