Siegen . Schüler des Gymnasiums Auf der Morgenröthe setzen Fische am Effertsufer ins Wasser. Ihr Weg führt die Tiere bis nach Grönland und wieder zurück.
- Die „Lachs-AG“ ist ein Projekt der Fünftklässler des Gymnasiums auf der Morgenröthe
- Mit dem Wildlachszentrum und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz übernehmen die Kinder Lachs-Patenschaften
- In den vergangenen Tagen sind bereits rund 100 000 Fische an anderen Stellen ins Wasser gesetzt worden
Fünftklässler des Gymnasiums Auf der Morgenröthe haben am Mittwoch etwa 1000 junge Lachse in die Sieg gesetzt. Und zwar im Zuge der „Lachs-AG“ der Schule.
Symbolische Lachs-Patenschaften
Gemeinsam mit dem Wildlachszentrum und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) haben die Kinder symbolische Lachs-Patenschaften übernommen. Die Schüler sollen auf diese Art nicht zuletzt mit der Biologie wandernder Fische vertraut gemacht werden. In den vergangenen Tagen seien bereits rund 100 000 Fische an anderen Stellen ins Wasser gesetzt worden, sagte Gerd Feldhaus, Fischereiökologie LANUV.
Seit dem Jahr 1990 kommen Lachse wegen besserer Naturvoraussetzungen wieder nach Deutschland, so der Experte weiter. Seit gut 17 Jahren steige auch die Lachspopulation in der Sieg wieder. Viele Renaturierungsmaßnahmen haben laut Gerd Feldhaus dafür gesorgt, dass sich die Tiere im heimischen Fluss wieder wohl fühlen und sich vermehren.
Fische schwimmen nach Grönland
Wenn ein Lachs in der Sieg ausgesetzt wird und dort in Laichgruben seinen Laich vergräbt, bleibt der daraus geschlüpfte Fisch bis zu zwei Jahren in der Sieg. Nachdem der Fisch auf 15 Zentimeter herangewachsen ist, schwimmt er flussabwärts. Nach einiger Zeit kommen also die Junglachse, die die Klasse gestern ausgesetzt hat, in den Rhein, um dann schließlich in das Meer zu schwimmen, schilderte Gerd Feldhaus den Werdegang des Siegener Lachses.
Ein bis zwei Jahre verbringen die Tiere dann in den Gewässern um Grönland. Um dann zurück in das Siegerland zu schwimmen. Dort laichen sie, so der Experte. Dieser Lachszyklus wiederholt sich immer wieder. Je höher die Wasserqualität in einem Fluss wie der Sieg sei, desto mehr Lachse seien vorhanden. „Die Qualität des Siegwassers ist gut“, das führe dazu, dass Lachse ihren Laich dort gerne ablegen würden.
Angler sind eine Gefahr
Starke Strömungen machen den Lachsen, wie Gerd Feldhaus betonte, keine Schwierigkeiten. „Lachse sind Fließgewässerfische.“ Viel gefährlicher sind hingegen Angler, die ihre Rute illegal auswerfen. „Das wird den Fischen zum Verhängnis“, klagte der Fachmann.
Im Sommer 2023 kehren die Fische zurück
Die jetzigen Gymnasiasten können voraussichtlich im Sommer 2023 die am Mittwoch ausgesetzten Fische, die zum Laichen zu ihren Kinderstuben in der Sieg zurückkehren, bestaunen.
>>>Information:
In der Sieg finden sich nicht nur Lachse. Auch Seeforellen oder Bachforellen tummeln sich im heimischen Fluss. Experten sagen, Bachforellen besiedeln schnell fließende, sauerstoffreiche, kühle und klare Gewässer mit Kies- oder Sandgrund.
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