Siegen. . Wie soll die Hochschule im Jahr 2025 auf dem Haardter Berg aussehen? Stadt und Uni Siegen stellen den Bebauungsplan der Öffentlichkeit vor.

  • Bestands- und Neubauten eingebettet in Parklandschaft als Erholungsraum
  • Vier- bis sechsgeschossige Gebäude gruppieren sich um zentrale Grüne Mitte
  • Anwohner klagen über Busverkehr – eine Verlegung der Strecke ist geplant

Der „Science Campus“ auf dem Haardter Berg nimmt weiter Form an: Stadt und Uni Siegen haben den Bebauungsplan vorgestellt, nach dem der Campus Adolf-Reichwein-Straße (AR) erweitert werden soll. Im Oktober hatte die Hochschule ihren Masterplan für das Jahr 2025 vorgestellt, nun wird die Öffentlichkeit beteiligt.

Der Plan

Der Campus ist eingebettet in eine gestaltete Parklandschaft, Freizeit- und Erholungsraum auch für Bürger. Ein umlaufender Pfad, etwa für Jogger, führt um das Areal und trennt Wald von offenen Wiesenflächen ab.

Um eine Grüne Mitte mit Sitzgelegenheiten und Flächen für Sport oder Veranstaltungen gruppieren sich bestehende und Neubauten, vier bis sechs Etagen, meist rechteckiger Grundriss. Zum Rand hin werden die Gebäude niedriger, folgen damit der Topografie des Haardter Bergs.

Die Uni nutzt drei der neuen Bauten, in der Nordostecke entsteht ein Forschungsgebäude mit Laboren, zwei Gebäude auf der Nordseite bilden den eigentlichen Science Campus mit Büroflächen für universitätsaffine Firmen, etwa Ausgründungen. Das Studentenwerk errichtet auf der Westseite ein neues Wohnheim.

Es gibt vier „Entrées“, Eingangsbereiche mit Platzcharakter, der Verkehr fährt wie heute über den Norden ein. Der Fokus liegt auf Fußgängern, außer Bussen und Lieferverkehr sollen keine Fahrzeuge den Campus queren.

Der Campuskern ist barrierefrei ausgebaut, Erweiterungsbauten werden bei Bedarf errichtet.

Die Zeitschiene

2018 bis 2020 sollen der eigentliche Science Campus und das Forschungsgebäude gebaut werden. Die Kita wird nach Westen verlegt. Das Studentenwerk baut das Wohnheim.

2020 bis 2025 werden die Universitätsbauten errichtet, außerdem die Eingangsbereiche sowie die Parkflächen gestaltet.

Ab 2025 sind Erweiterungen der Teilbereiche möglich: Wer mehr Fläche braucht – Uni, Firmen, Studentenwerk –, kann bauen.

Die offenen Fragen

Besonders durch den Busverkehr im Wohngebiet fühlen sich viele Anwohner am Haardter Berg seit langem gestört. Vorteil des Masterplans: Bis auf wenige „Anwohnerlinien“ würde der Campus von Norden über die Hochschulstraße erschlossen. Dort fahren die UX-Linien derzeit auch hinauf – aber durch die Robert-Schumann-Straße wieder herunter.

Der Plan sieht vor, dass Busse den Campus zunächst queren und über eine Schleife zurück zur Hochschulstraße fahren können. Dazu müsste das Areal, auf dem sich derzeit die Lärmschutzwand befindet (hinter dem Wohnheim) zur Straße ertüchtigt werden – planungsrechtlich möglich. Die Anwohner drängen darauf, diese Variante möglichst schon vorher zu realisieren. Die Zwei-Standort-Lösung, nach der zwei weitere Fakultäten ins Zentrum ziehen könnten und die naturwissenschaftlich-technische Fakultät am AR bleibt, würde auch bedeuten, dass weniger Studenten als heute dort studieren.

Detlef Rujanski, Geschäftsführer des Studentenwerks, verweist auf noch ungeklärte Fragen: Die Zuwegung zur Kindertagesstätte sei noch nicht vertraglich abgesichert; ebenso wenig, dass sich – mit Blick auf die nahe Kita und das Wohnheim – auch wirklich kein produzierendes Gewerbe im Science Campus ansiedelt. „Die Uni bleibt Eigentümer der Gebäude“, versichert Kanzler Ulf Richter.

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