Siegen. . Landrat Andreas Müller zieht nach drei Jahren im Amt Halbzeitbilanz. Sein Wunsch für die zweite Hälfte: Die Zusammenarbeit in der Region fortsetzen.
- Landrat zieht nach drei Jahren im Amt Halbzeit-Bilanz
- Wichtig, „dass die Region gemeinsam sagt, wo sie hinwill“
- Infrastruktur, Kinderbetreuung, Gesundheit und Pflege bleiben Schwerpunktthemen
Die Bedeutung breit aufgestellter Zusammenarbeit im Kreis betonte Landrat Andreas Müller im Gespräch zu seiner Halbzeitbilanz. Der SPD-Politiker, der am 23. Juni 2014 sein Amt antrat und für die Dauer von sechs Jahren gewählt wurde, will nach eigenem Bekunden weiterhin auf diesen Kurs setzen.
„Das ist keine One-Man-Show. Mir ist es wichtig, dass die Region gemeinsam sagt, wo sie hinwill“, sagt Müller. Aus diesem Ansatz heraus sei das Regionale Entwicklungskonzept (REK) entstanden, in dem Akteure aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Ziele definiert hätten, „als Grundlage für das, was wir erreichen wollen“. Ein zentraler Anspruch: „Die Region gemeinsam nach vorne bringen.“ Das REK soll nun nach anderthalb Jahren „auf den Prüfstand“ und aktualisiert werden: „Ich habe die Arbeitsgruppen wieder eingeladen.“
„Jeder ist eingeladen“
Auf einige Themen der vergangenen Jahre ging Müller in seinen Ausführungen besonders ein – mit Blick in Richtung Zukunft:
Infrastruktur: Der Zustand der Kreisstraßen sei „ein Dauerthema“, die Haushaltsmittel dafür seien kontinuierlich gesteigert worden und mit rund zehn Millionen Euro in 2017 etwa doppelt so hoch wie noch 2013. In der Vergangenheit, habe „man den Menschen machbare Verbesserungen vorenthalten“, so Müller – mit dem Argument, solche Maßnahme könnten die Realisierung der Route 57 gefährden. Müller: „Ich fand diesen Zusammenhang nicht logisch.“ Als Beispiel für ein aktuelles Projekt nannte er die Arbeiten an der B62 zwischen Kronprinzeneiche und Lützel. Und für die Südumgehung Kreuztal laufe das Planfestellungsverfahren. Außerdem „haben wir alle Projekte des vordringlichen Bedarfs ihn den Bundesverkehrswegeplan bekommen“.
Der ÖPNV sei im Kreis „für die nächsten zehn Jahre gesichert“, es werde nicht weniger, sondern mehr Angebote geben. Klar sei aber auch, dass Faktoren wie E-Mobilität oder neue Mobilitätskonzepte bedeuten, „dass ÖPNV künftig anders aussehen wird“. Auch dafür müssten gemeinsam Lösung erarbeitet werden: „Jeder ist eingeladen.“
Kinderbetreuung war eines von Müllers Wahlkampfthemen, und „ich stehe zu meiner Aussage: Eltern, die das wollen, werden ein Betreuungsangebot für ihre Kinder erhalten“. Zum Kindergartenjahr 2017/18 gebe es 6149 Plätze, vier Jahre zuvor seien es 5640 gewesen. Für eine „echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ sei der Ausbau flexibler Angebote erforderlich.
Gesundheit und Pflege: „Eine Herkulesaufgabe“, sagt der Landrat, bei der allerdings wesentliche Weichen von Bund und Land gestellt würden. Vor Ort in Siegen-Wittgenstein sei aber unter anderem die Aufstellung eines abgestimmten Krankenhaus-Rahmenplans gelungen. Das Stipendien-Programm, mit dem der Kreis Ärztenachwuchs an die Region binden möchte, laufe seit drei Jahre erfolgreich mit bisher sieben Stipendiaten. Und die Etablierung medizinischer Ausbildung an der Uni Siegen werde ein „Meilenstein“.
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