Freudenberg. . An der Freilichtbühne startet mit „Jim Knopf und Lukas“ das Kinderprogramm. Die Inszenierung bietet alles, was junge Theaterfreunde begeistert.

  • Premiere von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotovführer“ an der Freilichtbühne Freudenberg
  • Liebevolle Inszenierung mit viel Tempo und Charme
  • Stück steht bis September auf dem Spielplan

Eine Insel mit zwei Bergen und dem großen weiten Meer… Viel hat sich an der Beschreibung Lummerlands nicht verändert, seit Michael Ende es zur Heimat von Jim Knopf und seinem besten Freund Lukas, dem Lokomotivführer, erklärte.

Auch in der Theater-Inszenierung der Freilichtbühne Freudenberg beginnt die Reise zunächst auf der schwimmenden Insel, die – mit Jim – nur viereinviertel Einwohner hat; er ist immerhin noch ein kleiner Junge. Die Überbevölkerung fürchtend, da Jim irgendwann zu einem vollen Bürger Lummerlands heranwachsen wird, bittet König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte Lukas, seine geliebte Lokomotive loszuwerden.

Tempo, Charme, Spezialeffekte

Das kann er natürlich nicht, denn was ist ein Lokomotivführer ohne seine Lokomotive? Kurzerhand begeben er und sein bester Freund Jim sich also auf die Suche nach einem neuen Zuhause und erleben eine ganze Menge Abenteuer mit diversen Drachen, Oberbonzen, Piraten und sogar Scheinriesen.

Nach der Premiere des Erwachsenentheaters in der Woche zuvor wird mit „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ nun auch die Kindersaison der 63. Spielzeit der Freilichtbühne eröffnet. Mehr als vierzig Erwachsene und Kinder wirken mit und spielen eine freie Adaption des Kinderbuchklassikers von Michael Ende. Dank zahlreicher Helferinnen und Helfer, die hinter den Kulissen seit Monaten mit den Schauspielern schuften und proben, fehlt es der Inszenierung weder an Tempo noch an einem überzeugenden Bühnenbild oder Spezialeffekten.

So fahren Lukas und Jim ihren Abenteuern auf einer realistischen Lokomotive mit echtem Dampf entgegen. Und die vielen Länder und Gegenden, die sie auf der Suche nach Prinzessin Li Si (gespielt von Lena Dickel) durchqueren müssen, werden mittels kreativer Kulissengestaltung überzeugend dargestellt, der Wechsel von einem Ort zum anderen mit der Drehbühne möglich gemacht.

Es sei die Liebe zum Detail, die das Kindertheater der Freilichtbühne so toll mache, sagt Erna Klappert, die mit Enkeltochter Emma aus Wenden nach Freudenberg gefahren ist, um sich das Stück anzuschauen. „Wir haben letztes Jahr schon ,Die kleine Hexe’ gesehen, und dieses Jahr war es mindestens genauso gut.“

Halbdrache ist ein Volltreffer

Das Lob haben sich die vielen und Helfer und natürlich die Schauspieler verdient. Allen voran Luisa Assing (Jim) und Michael Krämer (Luks), die als Titelfiguren sehr überzeugend eine tolle Premiere boten. Für große Lacher sorgte unter anderem Halbdrache Nepomuk (grandios: Nalalie Wenger), der deprimiert über seine Herkunft und seinen ausgegangenen Vulkan klagte – welche Schande für einen Drachen!

Der Inszenierung fehlt es an nichts – weder an Textsicherheit der Schauspieler, noch an Feuer spuckenden Vulkanen oder einstimmendem Vorprogramm – dieses Mal vom Verein für Chinesische Kampfkunst Siegen-Seelbach, dessen Mitglieder auf beeindruckende Art und Weise ihre Fähigkeiten demonstrieren.

>>>>INFO

Wer „Jim Knopf“ oder das Erwachsenenstück „Die drei Musektiere“ noch sehen möchte: Die Spielzeit endet am Sonntag, 10. September. Spielplan und Vorverkauf: www.freilichtbühne-freudenberg.de

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