Hilchenbach. . Der Beginn der Bauarbeiten für das neue Einkaufszentrum in Hilchenbach steht kurz bevor. Die Geschäfte im Gerberpark sorgen sich.

  • Der Beginn der Bauarbeiten für das neue Einkaufszentrum in Hilchenbach steht kurz bevor
  • Die verbliebenen Geschäfte im Gerberpark dagegen sorgen sich um mögliche ausbleibende Laufkundschaft
  • Wirtschaftsförderer Kyrillos Kaioglidis stellte mögliche Mietflächen im Stadtzentrum in Aussicht

Der Abbruchbagger hat Verspätung — täglich wird nun der Beginn der Arbeiten auf dem USH-Gelände in der Herrenwiese erwartet, auf dem im September 2018 ein Einkaufszentrum eröffnet werden soll.

Der Bauantrag, so berichtete Wirtschaftsförderer Kyrillos Kaioglidis, ist gestellt: Bereits vor zwei Wochen hat die Baugenehmigungsbehörde des Kreises dem Hilchenbacher Rathaus den Bauantrag zur Stellungnahme vorgelegt.

Die Konsequenzen des Auszugs des Rewe-Markts aus dem Gerberpark hat Katrin Fey (Fraktion 2.0) zum Thema einer Anfrage im Rat gemacht. Sie berichtete von Sorgen der verbleibenden Einzelhändler, wenn die Laufkundschaft ausbleibe.

Für die Spielzeugkiste mit vier Angestellten, so Katrin Fey über Gespräche mit der Inhaberin, gebe es dann keine Zukunft. Ob und wie der Eigentümer des in den 1990er Jahren auf dem Gelände der ehemaligen Lederwerke errichteten Zentrums die Lücken füllen will, ist zumindest im Rathaus nicht bekannt.

Kleine Ladenflächen noch nicht vermietet

Wirtschaftsförderer Kaioglidis erinnert daran, dass die Stadt der KiZ-Unternehmensgruppe und dem Projektentwickler 2015 vorgeschlagen habe, in der Herrenwiese neben den großen Einzelhandelsflächen auch Standorte für ortsansässige Geschäftsleute vorzusehen, die mit aus dem Gerberpark übersiedeln könnten.

Dies sei geschehen: 250 Quadratmeter stünden für bis zu drei kleinere Läden zur Verfügung. Im Mai berichtete KiZ-Geschäftsführer Norbert Kittler, dass es „keine konkrete Interessenbekundung“ örtlicher Händler für diese Flächen gegeben habe. Er ließ offen, ob die Shops überhaupt gebaut werden oder der Platz für einen Freisitz genutzt wird, sodass der im Supermarkt angesiedelte Bäcker seine Gäste auch draußen bewirten könnte.

Warum KiZ und Gerberpark-Händler nicht zusammenkommen, geht aus der Anfrage der Fraktion 2.0 und der Antwort hervor: Mietbindungen über zehn Jahre und Provisionen in Höhe von drei Monatsmieten seien „im gewerblichen Bereich durchaus üblich“, stellte Kaioglidis fest. Auf diese Konditionen könne die Stadt keinen Einfluss nehmen.

Helfen könne die städtische Wirtschaftsförderung bei der Suche nach Alternativen: In der Stadtmitte stünden nach wie vor Läden frei, die gemietet werden können, unter anderem auch in der Gerbergasse und in der Unterzeche. Dazu sei es aber „sinnvoll und notwendig“, dass die betreffenden Händler ihre Umzugswünsche mitteilten.

Neuer Einzelhandels-Schwerpunkt

Das neue USH-Einkaufszentrum wird weiterer zentraler Geschäftsstandort für Hilchenbach werden — Gegenpol zum Gerberpark, in dem bereits der ehemalige Aldi-Markt leer steht, und zum Netto-Discounter nebenan im Krämerschen Park.

Projektentwicklerin Nadia Thorwirth-Thal hatte bereits im Stadtentwicklungsausschuss Bemühungen um einen zweiten Bauabschnitt in Aussicht gestellt und als einen der weiteren möglichen Mieter den Filialisten „Ernstings Familiy“ genannt. Darüber muss sich der Bauträger allerdings mit den Nachbarn einigen: Neben dem neuen Einkaufszentrum auf dem Gelände der ehemaligen Schraubwerkzeugfabrik befinden sich ein Getränkemarkt und ein Sonderpostenmarkt.

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