Siegen. Einsatzhundertschaft und Zivilbeamte der Kreispolizei setzen mutmaßliche Dealer am Kunstweg fest. 30 Verdächtige werden dem Milieu zugeordnet.
- Polizei geht mit Razzia gegen Schwerpunkt der Drogenszene vor
- Handel mit leichten Drogen und Hehlerware sowie Begleitstraftaten
- Sicherheitsgefühl der Bevölkerung und der Geschäftsleute stärken
Die Polizei hat gestern bei einer Razzia in der Siegener Innenstadt rund 30 Personen überprüft, die der Drogenszene zugerechnet werden. Am Spätnachmittag umstellten Beamte der Kreispolizeibehörde und einer Hundertschaft aus Köln eine größere Gruppe Menschen am Kunstweg.
Die Ermittlungen
Seit Monaten ermittelt die Kriminalpolizei zum Komplex Betäubungsmittel (BTM), ein Schwerpunkt liegt nach Aussage von Lars Detmer, Polizeipressestelle, am Kunstweg: Hier werde mit leichten Drogen, vorwiegend Marihuana, gedealt und Hehlerware verkauft. Die Stelle ist etwas versteckt gelegen und nicht gut einsehbar, im Dunkeln schummerig beleuchtet, gegen Regen geschützt. Außerdem, so Detmers Kollege Meik Scholze, komme es in diesem Zusammenhang zu so genannten Begleitstraftaten: Beleidigung, Körperverletzung, Diebstahl.
Der Einsatz dient auch dazu, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung und der Geschäftsleute in diesem Bereich zu verbessern: Die Polizei überlässt die Stadt nicht sich selbst, zeigt Präsenz, geht gegen Straftäter vor. Bei den Schaulustigen in der betriebsamen Innenstadt stößt das auf große Zustimmung. Viele kennen die Ecke aus eigener, negativer Erfahrung. „Wir müssen aber dranbleiben“, sagt Meik Scholze, „sonst geht das wieder von vorne los.“
Der Einsatz
Um 17.05 Uhr umstellen die uniformierten Beamten den Bereich zwischen Siegbrücke und Reichwalds Ecke. Beamte in Zivil haben den Bereich sondiert, zur Aufklärung, wie es im Polizeijargon heißt – die Szene hat sich versammelt, einige Verdächtige sind vor Ort, es kann losgehen. „Die Bereitschaftspolizei ist eine eingespielte Einheit“, erklärt Scholze: Beamte riegeln den schmalen Weg ab, Zivilbeamte kontrollieren die überwiegend jungen Leute.
Keiner kann abhauen oder etwas wegwerfen. Nach und nach überprüfen die Einsatzkräfte alle Personen. Wer einfach nur zufällig da ist, kann meist schnell gehen, wer verdächtig ist, wird eingehender überprüft, die Personalien aufgenommen. Das dauert. Die Polizei rechnet am Freitag mit konkreten Ergebnissen.
Die Verdächtigen
Die Dealer sind nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler überwiegend junge Männer aus Nordafrika . Der Einsatz dient auch dazu, Verdachtsmomente zu erhärten, Erkenntnisse zu erlangen: „Wir wollen nach Möglichkeit alle Informationen abschöpfen, die wir bekommen können“, sagt Lars Detmer.