Siegen. . Die Brandserie in der Siegener Innenstadt ist aufgeklärt: Zwei Jugendliche im Alter von 14 und 18 Jahren haben die Taten am Dienstag gegenüber der Polizei gestanden.

  • Zwei Jugendliche haben mehrere Brandstiftungen in der Siegener Innenstadt gestanden
  • Die 14 und 18 Jahre alten Täter waren am Montag nach weiteren Bränden gefasst worden
  • Nach dem Verhör durch die Polizei sitzen beide in Untersuchungshaft

Die Brandserie, die Bürger und Behörden fast zehn Tage in Atem gehalten hat, scheint aufgeklärt. Zwei männliche Jugendliche aus Siegen, 14 und 18 Jahre alt, haben nach Polizeiangaben zwölf Taten gestanden. Beamte hatten das Duo in der Nacht zu Montag in der Nähe der beiden letzten Tatorte festgenommen.

Gesamtschaden von mehr als 200 000 Euro

Der Gesamtschaden liegt bei mehr als 200 000 Euro. „Personen waren – zum Teil nur durch glückliche Umstände – nicht zu Schaden gekommen“, schreibt die Polizei in einer Mitteilung. Zu den Motiven machen die Ermittler bisher keine Angaben.

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Die beiden Jugendlichen „haben im Verlauf ihrer Vernehmung bei der Kriminalpolizei ein umfassendes Geständnis abgelegt“. Sie seien bereits vorher polizeibekannt gewesen und „sind außerdem dringend verdächtig, neben den in Rede stehenden Brandstiftungen auch noch eine Vielzahl anderer Straftaten begangen zu haben“, heißt es weiter. Sie wurden am Dienstag dem Haftrichter beim Amtsgericht Siegen vorgeführt und sitzen in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern noch an.

Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein und Staatsanwaltschaft Siegen hatten bereits nach den ersten Brandstiftungen „äußerst umfangreiche und personalintensive Maßnahmen ergriffen, um die Brandserie schnellstmöglich zu beenden“, heißt es weiter. Dafür waren Beamte und Beamtinnen aller Polizeiwachen der Kreispolizeibehörde im Einsatz. Zur Verifizierung bestimmter Angaben der beiden Festgenommenen wurde auch ein Personenspürhund der Landeshundestaffel hinzugezogen, dessen Suchergebnis die Angaben des Duos bestätigte

Die bisher gestandenen Brandstiftungen:

„Die Brandstiftungen ließen aus unserer Sicht einen qualitativen Anstieg im Vorgehen des beziehungsweise der Tatverdächtigen erkennen“, sagt Kriminaldirektorin Claudia Greve, Kripochefin. Hätten sich die ersten Tatorte noch an von der Fahrbahn oder dem Gehweg nicht einsehbaren Örtlichkeiten befunden, wurden in der Nacht zum 17. Mai schon direkt an einem Gehweg gelegene Objekte angezündet.

Täter immer rücksichtsloser

Auch die Auswahl der Ziele zeigte „eine deutliche Steigerung im Gefährdungspotenzial auf“, führt Greve aus. „So wurde bei der Brandlegung am 17. Mai in der Donzenbachstraße gezielt ein Wohnraum angegangen.“ Dieses Delikt habe die Staatsanwaltschaft Siegen als „versuchte schwere Brandstiftung“ gewertet.

„Insgesamt hatten wir es aufgrund der Steigerung im Vorgehen der Tatverdächtigen in Verbindung mit der dichten Bebauung der Siegener Altstadt und der damit einhergehenden hohen Brandlast beziehungsweise Brandgefahr mit einem sehr erheblichen Gefährdungspotenzial zu tun“, betont die Kriminaldirektorin. „Wir sind nun wirklich alle sehr froh und beruhigt, dass wir diese Gefahr durch die Festnahme der beiden Tatverdächtigen gebannt haben.“

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