An der Zeit, die es gedauert hat, den Entwurf des Schulentwicklungsplans in die politische Beratung zu geben, mag man ablesen, wie viel da noch von den Schulfachleuten im Rathaus an dem von einem externen Büro erarbeiten Werk nachzubessern war. Genutzt hat das offensichtlich nichts.


An der Zeit, die es gedauert hat, den Entwurf des Schulentwicklungsplans in die politische Beratung zu geben, mag man ablesen, wie viel da noch von den Schulfachleuten im Rathaus an dem von einem externen Büro erarbeiten Werk nachzubessern war. Genutzt hat das offensichtlich nichts.

Auf dem Tisch liegt ein Datenfriedhof mit ausschweifenden Bevölkerungsprognosen, mit schulscharfen Rückblicken auf Klassengrößen bis zum Ende der 1990er Jahre und mit Darstellungen von Konfessionszugehörigkeiten je Schule, wozu auch immer die zu gebrauchen sind.

Angereichert wird die Sammlung — deren Korrektheit die Grundschule Netphen in Frage stellt – um allgemeine Abhandlungen, die sich wohl in jedem Schulentwicklungsplan finden, für den das Institut einen Auftrag bekommen. Bis hin zu der zumindest in diesem Zusammenhang unangebrachten Belehrung, dass der heutigen Elterngeneration ihr Widerstand gegen integrierte Schulformen („längeres gemeinsames Lernen“) schon noch Leid tun wird: Sie würden eines Tages froh sein, „dass nicht nur das eigene Kind an der besten Schulbildung hatte teilhaben können“.

Nur eins kommt in dem Schulentwicklungsplan nicht vor: Entwicklung. Keine Idee zur Modernisierung inklusiver Grundschulen, noch nicht einmal eine Darstellung von Varianten für den Sekundarbereich, die Kosequenzen aus dem alljährliche Weglaufen von zwei bis drei Grundschulklassen zöge. Man kann den Planern nur eins zugute halten: dass genau solche Ideen vom Auftraggeber nicht erwünscht waren. Der hätte sich das ganze Geld dann aber auch gleich sparen können.