Siegen. . Das Urban Games Festival „playin’ Siegen“ bietet zum zweiten Mal ein buntes Programm in der ganzen Stadt – mit ernsten Hintergedanken.

Studieren und gleichzeitig eine mehrtägige Großveranstaltung organisieren: Klingt kompliziert und anstrengend, aber für die Studis aus dem Team von „playin’ Siegen“ erfüllt sich damit ein Traum. Im Rahmen des Masterstudiengangs „Medienkultur“ an der Uni Siegen wurde das Forschungsprojekt „Festivalorganisation und Begleitforschung“ genutzt, um so nah an der Praxis zu arbeiten wie möglich. Das „Urban Games“-Festival „playin’ Siegen“, das sich in diesem Jahr mit dem Motto „Evolution des Spielens“ beschäftigte, bietet für Forschungsdrang und kreative Ideen also eine gute Basis für die Studis des Teams. „Wir haben uns mit verschiedenen Fragen wie ,Wie hat sich das Spielen verändert?’ befasst“, erklärt Alina Soboth, die in diesem Jahr mit dabei ist.

Abwechslungsreiches Programm

Diese Fragen spiegeln sich auch im Programm des Festivals wider: von einer Schnitzeljagd durch die hiesigen Museen und die Oberstadt bis hin zu „Hot Bogey“, einem Spiel, das an die bekannte Sportart Parkour angelehnt ist. Hinter den Spielen steckt eine Art gemeinsame Mission des Organisationsteams: „Wir wollten die Stadtbevölkerung kultur- und generationsübergreifend zusammenbringen, um gemeinsame urbane Spielräume zu erkunden und die Stadt im spielerischen Erleben auch nachhaltig zu beleben“, erläutert Alina Soboth. Konkret bedeutet das unter anderem, Menschen dazu zu motivieren, sich auf ungewohnte Situationen einzulassen, die keinem Ziel oder Zweck folgen, sondern einfach Spaß machen. Dabei fühlt man sich vielleicht zurückversetzt in die eigene Kindheit, und auch das gehört dazu. „Man kann beim Spielen die Welt mit anderen Augen sehen, ähnlich wie ein Kind“, so Soboth. Die positiven Nebeneffekte wie das Erlernen von Problemlösungskompetenzen oder das Knüpfen von neuen Freundschaften sind automatisch dabei.

Studentisches Leben in der Stadt

Doch hinter dem Spaß steckt Ernst, denn das Team sieht „playin’ Siegen“ auch als Chance, um das studentische und das städtische Leben zu verknüpfen: „Wir wollen die Kooperationsnetzwerke zwischen Uni und Stadt auszubauen“, sagt Soboth. Dafür hat sie einen konkreten Verbesserungsvorschlag speziell für den neuen Campus am Unteren Schloss: „Es haben Sitzgelegenheiten gefehlt. Das war nicht nur schade für die Spiele, da die Teilnehmer und Begleiter sich nicht setzen konnten, sondern würde bestimmt auch den Studis zugute kommen: Hier könnte man sich treffen, zusammensitzen – und die historisch eindrucksvolle Umgebung auf sich wirken lassen.“