G egen den Trend konnten die beiden SPD-Abgeordneten nichts ausrichten — ihr Wahlsieg von 2012, ohnehin untypisch für das Wählerverhalten der letzten Jahrzehnte in dieser Region, war nicht wiederholbar. Wobei Falk Heinrichs, den eine Neueinsteigerin herausforderte und der auf eine breite kommunale Basis bauen konnte, es noch leichter hatte als Tanja Wagener, die keinen Rückenwind in der Stadt Siegen hat, wo CDU und Jamaika die Politik bestimmen. Das Heimspiel in Siegen hatte ihr Mitbewerber Jens Kamieth, der zudem im Landtag in der ersten Reihe seiner Fraktion mitspielt.

G egen den Trend konnten die beiden SPD-Abgeordneten nichts ausrichten — ihr Wahlsieg von 2012, ohnehin untypisch für das Wählerverhalten der letzten Jahrzehnte in dieser Region, war nicht wiederholbar. Wobei Falk Heinrichs, den eine Neueinsteigerin herausforderte und der auf eine breite kommunale Basis bauen konnte, es noch leichter hatte als Tanja Wagener, die keinen Rückenwind in der Stadt Siegen hat, wo CDU und Jamaika die Politik bestimmen. Das Heimspiel in Siegen hatte ihr Mitbewerber Jens Kamieth, der zudem im Landtag in der ersten Reihe seiner Fraktion mitspielt.


Die Stimmung war schon eine ganze Weile nicht mehr auf der Seite von Rot-Grün. Ausgerechnet ein Siegener steht für eine Politik, die bei maßgeblichen Teilen des Publikums nicht gut ankam: Sowohl der Ausbau der Windenergie als auch das neue Landesjagdgesetz werden mit Umweltminister Johannes Remmel verbunden.

Kriminalität, Stagnation, Kita-Mangel, Turbo-Abi: Die NRW-weit gespielten Wahlkampfthemen verfingen auch im Kreisgebiet. Dass Siegen-Wittgenstein zur stärksten Industrieregion des Landes gehört, dass man hier so sicher lebt wie kaum irgendwo sonst und dass „G 8“ so wenig wie das Kita-Gesetz „KiBiz“ eine rot-grüne Erfindung ist — geschenkt. Was der abgewählten Landesregierung wirklich übel zu nehmen wäre, wurde dagegen nur in Expertenkreisen verhandelt: der Kommunal-Soli, der Kanal-TÜV, der Landesentwicklungsplan, der Entwicklung eher verhindert. Stimmungen halt. Aber in der übergroßen Mehrheit demokratische Stimmungen. Darüber dürfen wiederum alle froh sein.