Netphen. . Ratsfraktionen sehen sich in ihrem Sportpark-Kurs bestätigt. „FunUp!“ ist längst nicht unter Dach und Fach.
- Rat hat sich fürPrüfung eines Umbaus zum Indoor-Spielplatz und des Neubaus eines Erlebnis- und Freizeitparks „FunUP! ausgesprochen
- Stadt übernimmt die Immobilie zum 1. April 2018
- „FunUP!“ sei die teuerste, aber auch attraktivste Alternative
Fünf Varianten für den Sportpark hat Bernd Wiezorek, Architekt bei der Stadtverwaltung, dem Rat präsentiert, der sich am Donnerstag – wie berichtet – für die Prüfung eines Umbaus zum Indoor-Spielplatz (preisgünstig, ohne Eishalle) und des Neubaus eines Erlebnis- und Freizeitparks „FunUP! (teuer, mit Eishalle) ausgesprochen hat.
„Es bedurfte wohl erst eines Anstoßes“, spielte Helga Rock (Grüne) auf die Insolvenz der Betreibergesellschaft SPS an, „dass es auf einmal jetzt so schnell geht.“ Widerlegt sei damit die „Legende“, dass die Stadt im Falle einer Insolvenz während der langen Dauer des Verfahrens und einer gerichtlichen Auseinandersetzung keinen Zugriff auf ihre Anlage haben. Tatsächlich wurde nun vereinbart, dass die Stadt die Immobilie zum 1. April 2018 übernimmt.
Neubau der Halle dauert drei bis vier Jahre
Was denn dann aus den Eissportvereinen werde, fragte Ekkard Büdenbender (Linke). Der Neubau einer Halle werde drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen, antwortete Bernd Wiezorek. Diese Zeit könnten die Vereine überbrücken — wenn sie wüssten, dass es danach in Netphen weitergeht. Aktuell ist das aber nicht absehbar. „Ob wir uns die Eissporthalle überhaupt leisten können“, stellte Erhard Braas (UWG) in Frage. Anders UWG-Fraktionschef Helmut Buttler: „Ich bin zuversichtlich, dass wir die große Lösung hinbekommen.“ Nur von einer „vorläufigen Zustimmung“ zum weiteren Prüfen sprach Helga Rock (Grüne).
Bedingung sei ohnehin, dass sich die Eissportvereine „dauerhaft“ zur Eigenbeteiligung verpflichten, sagte Manfred Heinz (SPD). „Wir sind nicht Burbach und noch nicht mal Hilchenbach“ — sollte heißen: Netphen habe weder Gewerbesteuereinnahmen in zweistelliger Millionenhöhe wie Burbach noch einen so niedrigen Schuldenstand wie Hilchenbach. Heinz zeigte sich zufrieden mit dem Arrangement, das dem Sportpark noch eine Eissaison erlaubt, den Pachtvertrag dann vorzeitig beendet und das Kartbahn-Grundstück kurzfristig für die AWO-Sportkita verfügbar macht. „Ich bedaure sehr, dass wir nicht schon vor drei Jahren den Mut gefunden haben, Schluss zu machen“ — sprich, die ausstehenden Pachtzahlungen einzuklagen.
Das Teuerste ist am attraktivsten
Bernd Wiezorek machte keinen Hehl daraus, dass das „FunUP!“ als Erlebnispark für junge Gruppen aus Schulen und Vereinen, aber auch für Teams aus Unternehmen, „wahrscheinlich die attraktivste Variante“ sei, mit 6,4 Millionen Euro allerdings auch die teuerste: Die neue Halle werde 50 Jahre lang nutzbar sein, das touristische Angebot werde erweitert, und auch die Nicht-Sportler in Netphen würden Spaß an der Erlebnisgastronomie finden: „Wir haben ja nicht so viel, wo man abends hingehen kann.“
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