Siegen. . Kunstverein und Sparkasse Siegen rufen den neuen Förderpreis „Junge Kunst“ ins Leben. Erster Preisträger ist Julius Brauckmann aus Düsseldorf.
- Kunstverein und Sparkasse Siegen rufen neuen Förderpreis ins Leben
- Erster Preisträger ist Julius Brauckmann aus Düsseldorf
- Ausstellung im Oktober im Haus Seel
Was er ab Anfang Oktober im Haus Seel zeigen wird, weiß Julius Brauckmann noch nicht. Der 30-Jährige aus Düsseldorf ist der erste Träger des Förderpreises „Junge Kunst“, den die Stiftung der Sparkasse Siegen für Kunst und Kultur und der Kunstverein Siegen von nun an im Zwei-Jahres-Takt vergeben möchten. Für Brauckmann bedeutet das 3000 Euro Preisgeld, 2000 Euro für die Produktion beispielsweise eines Katalogs oder einer Broschüre und eine Einzelausstellung in der städtischen Galerie.
Im Haus Seel – und in Siegen gener e ll – war Brauckmann am Mittwoch zum ersten Mal. „Ich lass’ das alles auf mich wirken“, sagt der Absolvent der Kunsthochschule für Medien in Köln. „Ich bin mir sicher, dass ich hier Anknüpfungspunkte finde.“ Brauckmann stellte in seiner Bewerbung zehn Arbeiten vor, überwiegend Installationen und Videokunst. Seine Werke sind aber nicht einfach von einem Ort auf den anderen übertragbar, betont er; er stimmt sie nicht nur auf Ausstellungsräume, sondern auch auf deren Umgebung ab.
Oktober als Ausstellungstermin gewährt ihm noch ausreichend Zeit. Die Jury (siehe Box) lobt in der Begründung ihrer einstimmigen Entscheidung, dass er in seinen Arbeiten „reflektiert, kritisiert und persifliert“, unterstreicht die Qualität der Umsetzung und dass in seinen Beiträgen „bei aller Ernsthaftigkeit feinsinniger Humor“ aufflackert. Oft haben seine Arbeiten einen Bezug zum Kunstmarkt. Dieser sei mit seinen Mechanismen „etwas, was man als junger Künstler nicht ausblenden kann. Aber ich spiele da auch mit, weil ich selbst auf diesen Kunstmarkt angewiesen bin.“
Wird Brauckmann seiner Linie treu bleiben, verspricht seine Ausstellung in Siegen ein Ereignis zu werden. Ein Beispiel aus seiner Bewerbung, mit der er sich gegen 21 Kandidaten von fünf Kunsthochschulen und -Akademien (außer Köln noch Düsseldorf, Münster, Mainz und Frankfurt) durchgesetzt hat, ist das Video „Namedropping“: Brauckmann hat einem Papagei beigebracht, die Namen der laut Internetseite Artfacts weltweit 50 erfolgreichsten Künstler aufzuzählen.
Es ist „eine Strategie, die in die Zukunft weist“, sagt der Jury-Vorsitzende, Kreiskulturreferent Wolfgang Suttner, darüber, dass der Kunstverein an Lehrende von Kunsthochschulen herangetreten ist. Diese haben junge Künstler für den Preis vorgeschlagen, die sie für förderungswürdig halten.
Spannend bleibt es über 2017 hinaus. Die Sparkasse, die den Kunstpreis anlässlich ihres 175-jährigen Bestehens unterstützt, wird die Auszeichnung etablieren. Die nächste Runde ist 2019.
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Mitglieder der Jury: Albrecht Thomas (Vorsitzender des Kunstvereins), Prof. Christian Freudenberger (Fachbereich Kunst, Uni Siegen), Ulrich Kaßburg (Stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Siegen), Prof. Dr. Ursula Blanchebarbe (Direktorin Siegerlandmuseum), Wolfgang Suttner (Kulturreferent Kreis Siegen-Wittgenstein).
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