Siegen. . Die beiden Chöre „sono Vocale“ und „Gospeltrain“ haben in der Siegener Martinikirche bei einem Konzert Klassik und Gospel gelungen vereint.
„Wenn sich Gospel und Klassik zu einem gemeinsamen Konzert treffen, werden große musikalische Bögen geschlagen“, mit diesen Worten wurde für ein musikalische Ereignis geworben, das am Samstag die Martinikirche erklingen ließ. Mit „Gospeltrain“, erster Gospelchor Südwestfalens, und dem trotz zweier Meisterchor-Titel vergleichsweise noch jungen Ensemble von „sono Vocale“ trafen sich zwei Klangkörper, um dem Publikum ein kontrastreiches Programm zu servieren.
Die Kirche war gut besetzt, wenn auch schlecht geheizt, was Gospeltrain-Leiter Jörg Siewert bewegte, seine Mitstreiter auf die eigentlich vorgesehene Pause verzichten zu lassen. Überhaupt hatte Siewert mit diversen launigen Einlagen die humorige Seite des Abends übernommen und überlegte die ganze Zeit, ob er nun Wolfgang Leipold („Er hat keine Haare, ich schon“) oder lieber dessen Gattin Dorle heiraten solle.
Hatte Leipold als Conferencier von „sono Vocale“ doch mehr oder weniger eine Verbindung beider Chöre zumindest an diesem Abend propagiert und damit offensichtlich einen Draht bei Siewert zum Schwingen gebracht. Was gleich auch schon andeutet, dass die beiden Chöre durchaus nicht so weit auseinander sind.
Auftakt und Schluss gehörten „sono Vocale“, mit getragenen Stücken, wie „Abendruhe“ oder dem „Ade zur guten Nacht“, mit einer wunderschönen Version von John Rutters „A claire Benediction“ und einer traumhaften Interpretation von Henry Mancinis ewigem Ohrwurm „Moon River“ aus Blake Edwards „Breakfast At Tiffanys“.
Nähe zur Gospelmusik
Die Nähe zur Gospelmusik klang schon bei Rutter an, wurde beim „Irish Blessing“ und vor allem „Calling My Children Home“ allerdings dann auch bereits so deutlich, dass es niemanden hätte verwundern dürfen, beide Chöre beim gemeinsamen „Siyahamba“ und „Amazing Grace“ bestens harmonieren zu hören.
Zwischendurch hatten Jörg Siewert und die Passagiere seines „Gospeltrains“ sich selbst und das Publikum mit Titeln wie „River Of Freedom“, Bette Midlers „The Rose“, „Gabriellas Song“, „Let The Sunshine“ oder auch „I Will Follow Him“ warm gesungen.
Wobei letzterer Hit natürlich nicht ursprünglich, wie vom Chorleiter unerschrocken behauptet, aus dem Film „Sister Act“ stammt, sondern schon in den frühen Sechzigern von Petula Clark und vor allem der damals noch mit dem Attribut „Little“ auftretenden Peggy March in die Hitparaden gebracht wurde, damals durchaus noch ohne religiösen oder gospeligen Bezug. Was aber am Erfolg des Konzerts in der Siegener Kirche natürlich überhaupt nichts ändert.
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