Siegen-Wittgenstein. . Es muss nicht immer Rubens sein: Der Kreis lässt über die bedeutendste Persönlichkeit in der Geschichte Siegen-Wittgensteins abstimmen.

  • Zur Feier von „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein“ sucht der Kreis die „größte“ Persönlichkeit
  • 20 Menschen aus der Geschichte sind nominiert
  • Bürger stimmen per Voting ab

Wer ist der oder die Größte in Siegen-Wittgenstein? Kreisarchivar Thomas Wolf hat im Rahmen des Jubiläums „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein“ 20 bedeutende Frauen und Männer aus der Region ausgewählt, die bei der Wahl des „Größten“ Siegen-Wittgensteiners ins Rampenlicht gerückt werden. „Denn bedeutende Persönlichkeiten sind immer auch ganz wichtig für die Identität einer Region“, sagt Thomas Wolf.

Wilhelm Münker stammt aus Hilchenbach und war einer der Mitbegründer des Deutschen Jugendherbergswerks. Franz von Lipperheide wurde in Bad Berleburg geboren und hat als Verleger von Modejournalen in Berlin für Aufmerksamkeit gesorgt. Alma Siedhoff-Buscher kam aus Kreuztal und wurde als Bauhaus-Designerin bekannt. Münker, von Lipperheide und Siedhoff-Buscher sind nur drei Beispiele von Persönlichkeiten, die in Siegen-Wittgenstein gewirkt und Spuren hinterlassen haben.

Rechenkünstler und Meistermaler

Sie werden jetzt unter www.siegen-wittgenstein.de vorgestellt. Dort können alle Siegerländer und Wittgensteiner ab sofort per Mausklick abstimmen. „Rechenkünstler und Meistermaler“ ist die Aktion überschrieben, was auch die Spannbreite der Persönlichkeiten deutlich macht. „Rechenkünstler“ steht für den Mathematiker Wilhelm Killing aus Burbach, der sich mit nichteuklidischen Raumformen beschäftigte. „Meistermaler“ waren zum Beispiel Otto Piene aus Bad Laasphe und Peter Paul Rubens.

Mehr als nur Rubens

„Rubens ist wahrscheinlich der bekannteste Sohn der Region. Ihn kennen viele“, sagt Landrat Andreas Müller. „Aber mit unserer Aktion möchten wir weitere Persönlichkeiten ins Rampenlicht rücken, die vielleicht nicht unbedingt so bekannt sind. Aber hinter jedem dieser Namen steckt eine spannende Geschichte, die wir gerne erzählen möchten“, sagt der Landrat.

Wilhelm Münker
Wilhelm Münker © privat

„Manche junge Leute werden sie zum ersten Mal lesen, ältere vielleicht noch einmal neu wiederentdecken.“ So ist der Siegener Dirigent Fritz Busch mit dabei, der sich geweigert hatte, für die Nationalsozialisten zu dirigieren und aus Deutschland auswanderte. Auch der Siegener Walter Krämer wird in den Fokus gerückt: Ein Opfer der Nazi-Diktatur und als „Arzt von Buchenwald“ vom Staat Israel als Gerechter unter den Völkern geehrt. Oder Artur Reichmann, deutscher Marathonmeister aus Wilnsdorf, der mit nur 27 Jahren an Leukämie starb.

„Ich wünsche mir, dass möglichst viele bei der Wahl mitmachen und diese Abstimmung zum Anlass nehmen, sich mit interessanten Personen aus unserer Geschichte zu beschäftigen“, bekräftigt Landrat Andreas Müller.

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Als Anreiz zum Mitmachen werden unter allen Teilnehmern Karten für das Kulturhaus Lyz und Kultur pur verlost.

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