Siegen. . Orchester und Chöre des Evangelischen Gymnasiums sowie der Kinder- und Jugendchor der Fritz-Busch-Musikschule spielen und singen mit „Brundibár“ eine der bemerkenswertesten Opern der Musikgeschichte. Drei Aufführungen sind vom 29. bis 31. März im Apollo-Theater geplant.
Orchester und Chöre des Evangelischen Gymnasiums sowie der Kinder- und Jugendchor der Fritz-Busch-Musikschule spielen und singen mit „Brundibár“ eine der bemerkenswertesten Opern der Musikgeschichte. Drei Aufführungen sind vom 29. bis 31. März im Apollo-Theater geplant.
Das Libretto dieser „Oper für Kinder“ ist märchenhaft, die Musik zündend, heißt es dazu in einer Mitteilung. Aber das Ungewöhnlichste ist die Geschichte dahinter: Der Prager Komponist Hans Krása (1899-1944) hatte das Werk – zusammen mit Adolf Hoffmeister – ursprünglich für einen staatlichen Musikwettbewerb geschrieben. Als die Nazis Krása verhafteten und nach Theresienstadt deportierten, gelang es ihm, mit Hilfe eines eingeschmuggelten Klavierauszugs dort eine Inszenierung von Brundibár auf die Beine zu stellen.
Hans Krása stirbt im KZ
Für viele der eingesperrten Kinder waren die insgesamt 55 Theresienstadt-Aufführungen das einzige an menschlicher Normalität im unmenschlichen Lageralltag. Dass immer wieder neue Kinder an diesen Aufführungen mitwirkten, hatte oft genug einen bitteren Grund: die dauernden Abtransporte in die Vernichtungslager. Auch Hans Krása wurde am 17. Oktober 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet.
Die Auseinandersetzung mit dem Stück gab den Mitwirkenden der Siegener Inszenierung von Brundibár den Anstoß dazu, sich selbst in Theresienstadt auf Spurensuche zu begeben, das Gespräch mit Zeitzeugen zu suchen. Die gesammelten Erfahrungen flossen in eine szenische Darstellung des Lageralltags im Ghetto ein, in die die Aufführung der Kinderoper eingebettet ist.