Kreuztal/Burbach. . Walter Kiß (Kreuztal) ist zum neuen Sprecher der Siegen-Wittgensteiner Bürgermeister gewählt worden — mit drei Jahren Verspätung.
Bürgermeister Walter Kiß ist jetzt Vorsitzender der Bürgermeisterkonferenz und damit Sprecher der Chefs und Chefinnen der Stadt- und Gemeindeverwaltungen in Siegen-Wittgenstein. Das hat das Büro des Burbacher Bürgermeisters Christoph Ewers am Freitag mitgeteilt. Er habe den „Staffelstab“ übergeben, nachdem das Gremium einstimmig für Kiß votiert habe. Die Neuwahl für 2017 sei zu Beginn der Kommunalwahlperiode 2014 vereinbart worden. Für Landrat Andreas Müller (SPD) wird das nicht einfacher: Gegenüber dem Kreis ist sein Parteifreund Kiß kaum weniger kritisch als CDU-Mann Ewers.
Bruch mit dem Konsens
Was nach einem routinemäßigen Übergang aussieht, hat eine Vorgeschichte: Kiß wollte die Sprecherfunktion nämlich schon 2014 übernehmen. Damals unterlag er in geheimer Abstimmung, als Ewers sich mit sechs gegen fünf Stimmen durchsetzte. Die Runde vereinbarte, dass Ewers das Amt dann aber in drei Jahren an Kiß weitergeben sollte. Das ist nun vollzogen worden.
Die politischen Verhältnisse in der Konferenz sind schwer einzuschätzen: Vier CDU- stehen drei SPD-Bürgermeister (bis 2014: zwei) gegenüber. In der Fraktion der derzeit vier Parteilosen (bis 2014: drei) werden mit Paul Wagener und Dr. Torsten Spillmann zwei eher dem SPD-Lager zugerechnet, während Eckhard Günther bis 2015 stets auf CDU-Ticket fuhr.
2004 brach die Konferenz mit dem alphabetischen Turnus (wie ihn auch der Bundesrat kennt): Anstelle von Erndtebrück kam Burbach zum Zuge. 2009 übergab Ewers zum ersten Mal den Stab: an Eckhard Günther in Freudenberg. Nach ihm wäre 2014 Hans-Peter Hasenstab aus Hilchenbach an der Reihe gewesen, der aber wohl zu diesem Zeitpunkt schon wusste, dass er im Folgejahr einen Berufswechsel vornimmt und bereits mit dem Brennereiwesen liebäugelte. Danach wäre Kreuztal an der Reihe gewesen.