Siegen. . Kompetenzzentrum Verbraucherforschung stellt für zwei Projekte Mittel zur Verfügung: Internationaler Online-Handel und Internet der Dinge.

  • Prorektorin Hanna Schramm-Klein: Siegen wichtiges Zentrum für Verbraucherforschung
  • Verbraucherschutz im internationalen Online-Handel: Fundierte Entscheidungen treffen
  • Internet der Dinge: Vernetzte Alltagsgegenstände mit Vorteilen und Risiken

Verbraucherschutz im internationalen Online-Handel und das Internet der Dinge – diese Forschungsprojekte der Uni Siegen werden ab sofort vom Kompetenzzentrum Verbraucherforschung (KVF) NRW gefördert. „Siegen hat sich zu einem wichtigen Zentrum für die Verbraucherforschung entwickelt, und als Hochschule sollten wir diesen interdisziplinär und hochkarätig besetzten Forschungsschwerpunkt stärker in den Fokus rücken“, sagt die zuständige Prorektorin Prof. Hanna Schramm-Klein.

Projekt: Verbraucherschutz

Hanna Schramm-Klein und Dr. Gerhard Wagner forschen zu grenzüberschreitenden Online-Einkäufen aus Sicht der Verbraucher. Zentrale Frage dabei: Wie merke ich, dass ich gerade etwas aus dem Ausland bestelle und wie kann ich verhindern, dass ich unbeabsichtigt einen grenzüberschreitenden Einkauf tätige?

Die Wissenschaftler wollen herausfinden, welche Informationen für Verbraucher relevant und hilfreich sind, um fundierte Entscheidungen beim Online-Shopping in anderen Ländern treffen zu können. Als Datengrundlage sollen repräsentative Verbraucherbefragungen durchgeführt werden.

Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, welche Rolle Verbraucherschutz, rechtliche Rahmenbedingungen und Politik beim grenzüberschreitenden Online-Einkauf spielen sollten, um geeignete Bedingungen für Verbraucher zu schaffen. Diese sollen es den Kunden ermöglichen, die Potenziale und Vorteile von Auslands-Online-Käufen optimal zu nutzen und die Nachteile möglichst objektiv beurteilen zu können

Projekt: Internet der Dinge

Das zweite geförderte Projekt der Uni Siegen beschäftigt sich mit den neuen Anforderungen an Verbraucher im sogenannten „Internet der Dinge“: Ein intelligenter Herzschrittmacher, der lebensbedrohliche Werte direkt dem Arzt schickt. Ein Auto, das selbst erkennt, dass es repariert werden muss und dem Fahrer einen Termin in der Werkstatt vorschlägt.

Im „Internet der Dinge“ sind Alltagsgegenstände mit dem Internet vernetzt. Neben Vorteilen gehen dabei gerade für Verbraucher Risiken einher: Personendaten werden automatisiert weitergegeben, Aktivitätsprofile können erstellt werden. Darunter können der Datenschutz und die Privatsphäre leiden.

Das Zentrum für ökonomische Bildung der Universität Siegen (ZöBiS) befasst sich mit diesem Thema. In einer Studie untersucht das Team um Prof. Hans Jürgen Schlösser und Dr. Michael Schuhen erstmals den Umgang und die Kompetenz der Verbraucher mit dem „Internet der Dinge“. Fragen der Wissenschaftler sind dabei: Wie gehen Verbraucher aktuell damit um, wenn Alltagsgegenstände untereinander verknüpft sind und wie möchten sie in Zukunft damit umgehen? Lassen sie sich Entscheidungen von intelligenten Technologien abnehmen?

Das Kompetenzzentrum

Das KVF NRW ist eine gemeinsame Einrichtung der Landesministerien für Wissenschaft (MIWF) und Verbraucherschutz (MKULNV) sowie der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Projektförderung in Höhe von 95 000 Euro stammt aus Mitteln des NRW-Wissenschaftsministeriums und wird seit 2012 einmal im Jahr vergeben. Damit soll unabhängige, verbraucherrelevante Forschung in Nordrhein-Westfalen ermöglicht werden. Wissenschaftliche Exzellenz ist das ausschlaggebende Kriterium für die Auswahl der Projektanträge. Darüber hinaus hat das Wissenschaftsministerium weitere 200 000 Euro für die Erforschung der Potenziale und Risiken von verbraucherpolitischen Instrumenten bereitgestellt.

  • Klassische Instrumente: Beispielsweise Verbote und Gebote,

  • Neue Instrumente: Zum Beispiel Nudging, Maßnahmen, die Menschen durch „Anstupsen“ zu einem gewünschten Verhalten bewegen, anstatt Regeln zu formulieren.


>>>>INFO: Südwestfälische Hochschulen gefördert

Neben den beiden Siegener Projekten wählte der wissenschaftliche Beirat des KVF NRW ein Vorhaben von Wissenschaftlern der Fachhochschule Südwestfalen zur Förderung aus.

Zudem finanziert das Wissenschaftsministerium ein dreijähriges Vorhaben der Fernuni Hagen.

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