Netphen. Christoph van Bebber übernimmt die Geschäftsführung im Freizeitbad Netphen. An seinem ersten Arbeitstag verschaffte er sich einen Überblick.
Dass Christoph van Bebber sich wie der Hahn im Korb hätte fühlen dürfen, war nur dem Datum geschuldet: Der 1. Februar, an dem der neue Chef des Freizeitbads seinen Dienst antritt, ist nun mal ein Dienstag — und da sind um 9 Uhr zunächst die Frauen unter sich.
Die Ablösung wird oben im Physio-Aktiv-Bereich vollzogen — da, wo sonst die Kunden vom Laufband ins Hallenbad oder das jetzt zugefrorene Freibad hinunterschauen. Bürgermeister Paul Wagener begrüßt den „Neuen“ mit Blumen, einem Tristan-Irle-Krimi und dem Bericht über Lob und Anerkennung, die das Bad von seinen Gästen erfährt: „Das muss uns Ansporn sein.“
Sohn begeistert von neuem Arbeitsplatz
Zur Begrüßung gekommen ist neben Kämmerer Hans-Georg Rosemann und Fachbereichsleiter Klaus-Ulrich Hofmann der Betriebsratsvorsitzende Gerhard Sasse, der die Interessen einer immerhin 67 Köpfe starken Mannschaft vertritt. „Eine ausgezeichnete Mannschaft“, betont Wagener.
„Mein Sohn war schwer begeistert.“ Mit seinem Jüngsten, zehn Jahre jung, hat van Bebber das Bad auch schon einmal als Gast kennengelernt. Seine Familie wohnt in Hamm, nach Stationen in Glücksburg und zuletzt in Berchtesgaden kehrt er in Heimatnähe zurück. Dass Sauer- und Siegerland voneinander zu unterscheiden sind, weiß der gebürtige Xantener aus seiner Schmallenberger Zeit. „Wir sind besonders stolz darauf, Netphener zu sein – das werden Sie auch noch lernen“, verspricht der Bürgermeister.
Bürgermeister dankt Bernd Wiezorek
Bernd Wiezorek ist seit Dienstag eigentlich schon Rathaus-Mitarbeiter. „Ich freue mich, dass Sie kommen“, sagt Paul Wagener, der dem nun ehemaligen Geschäftsführer der Freizeitpark Obernautal GmbH dankt: für eine „ganz ausgezeichnete Arbeits- und Führungsleistung“ und ein „irrsinniges Arbeitspensum“. Wiezorek, der auf eigenen Wunsch in die städtische Bauverwaltung zurückkehrt, hatte mit seinem Amtsantritt 2009 die Modernisierung des Bads übernommen: Sechs Millionen Euro wurden in den folgenden Jahren investiert – eine Summe, die zuvor in der Politik heftig umstritten war.
Dass ihm das nicht noch einmal passiert, ist keineswegs ausgeschlossen: Demnächst soll Wiezorek sich um Perspektiven für den benachbarten Sportpark mit dem Eisstadion kümmern. Auch da waren jetzt schon einmal fünf Millionen Euro im Spiel — als Investitionssumme, die das Land zu 80 Prozent gefördert hätte, wenn die Runde der Fraktionsvorsitzenden mitgespielt hätte.
In den nächsten Tagen wird Bernd Wiezorek seinen Nachfolger einarbeiten. Der wird von dem gelernten Architekten einiges lernen können — umgekehrt allerdings auch: Christoph van Bebber hat seinen Beruf, wie er selbst sagt, „von der Pike auf gelernt“. Er ist ausgebildeter Schwimmmeister.