Weidenau. . Neues Gelenkzentrum Siegen-Wittgenstein bietet Behandlung – vom ersten Kontakt bis zur Nachsorge – aus einer Hand.

  • Gelenkzentrum ist ISO-zertifiziert: Betreuung vom ersten Kontakt bis zur Nachsorge Kernpunkt
  • Kompetenzen von Klinken, Abteilungen und MVZ wurden vernetzt und Handlungskonzepte für alle entwickelt
  • Gelenkzentrum Siegen-Wittgenstein bietet Patienten Diagnose, Operation und Nachsorge aus einer Hand

Künstliche Gelenke werden im Kreisklinikum Siegen zwar schon seit jeher eingesetzt, jedoch haben sich in den letzten Jahren OP-Techniken, Narkoseverfahren und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten medizinischen Professionen immer weiter entwickelt – für das neue Gelenkzentrum Siegen-Wittgenstein wurden diese Entwicklungen vertieft und kombiniert, um „kompetenter Ansprechpartner zu sein“, wie Geschäftsführer Bertram Müller sagt. „Ein Krankenhaus muss immer up to date sein, da gehört der Bewegungsapparat unweigerlich dazu – es ist ein interdisziplinäres Thema“, betont er. Mit der Eröffnung des Gelenkzentrums wolle das Kreisklinikum einen „weiteren Meilenstein“ im Hinblick auf zentrumsnahe medizinische Versorgung für die Bewohner der Region setzen.

Der Weg dorthin

Das Gelenkzentrum ist ISO-zertifiziert, musste also in einem etwa einjährigen Zertifizierungsprozess bestehen: „Zunächst wird analysiert, was wir haben“, erklärt Robert Weller, zuständig für das Qualitätsmanagement. Im Fall des Kreisklinikums Siegen waren entscheidende Bausteine wie die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, die Abteilung für Physiotherapie, das MVZ MedCenter (Medizinisches Versorgungszentrum) oder das Qualitätsmanagement bereits vorhanden – es galt deren Kompetenzen zu vernetzen und Handlungskonzepte für alle Beteiligten zu entwickeln.

„Man kann sich das vorstellen wie ein Handbuch, das man im Auto hat und das einem sagt: ‘Was tue ich wann’“, erklärt Geschäftsführer Müller. Das Ziel hinter diesen interdisziplinären Maßnahmen: Dem Patienten ein „Rund-um-sorglos-Paket“ bieten, einen roten Faden, vom ersten Kontakt bis zur Nachsorge. „Genau das ist übrigens auch Kernpunkt des strengen Zertifizierungsverfahrens“, betont Bertram Müller.

Neu dabei

Während der Erstaufnahme, der OP-Vorbereitung, der Durchführung der Operation, der Entlassung und der Nachsorge wird der Patient im Gelenkzentrum und von den beteiligten Akteuren betreut. „Häufig wird nur die Operation gesehen – für den Patienten ist es aber ein ellenlanger Prozess drumherum, die OP selbst ist nur ein kleiner Baustein“, erklärt Doktor René Burchard, Leiter des neuen Gelenkzentrums. „Die Behandlung erfolgt aus einer Hand.“ Gerade für ältere Patienten sei das wichtig, um Vertrauen zu schaffen.

Neben der neu organisierten Patientenversorgung vereine das Gelenkzentrum minimalinvasiven OP-Techniken, stringentes Hygienemanagement und modernes Schmerzmanagement. „Patienten fragen oft nach dem Infektionsrisiko“, sagt Burchard. Bereits in einer Voruntersuchung werde geprüft, ob der Patient einen Keim in sich trage. Mit speziellen Operationshelmen werde das Infektionsrisiko minimiert. „Außerdem bieten wir die regionale Anästhesie als Zusatz zur Vollnarkose an“, sagt Doktor Martin Zoremba, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin.

Ablauf der Behandlung

Diagnose: Wendet sich also ein Patient beispielsweise mit Belastungsschmerzen, Ergussbildung und Gelenkschwellung ans Gelenkzentrum, wird er zunächst von den Fachärzten des MVZ beraten – hier wird zunächst geprüft, welche Erkrankung überhaupt vorliegt. Darauf aufbauend entwickeln die Fachärzte einen individuelle Therapie.

Operation: Besteht die Notwendigkeit, ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk einsetzen zu lassen, wird die Operation in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie geplant – der Eingriff wird computergestützt vorbereitet. Nach der Operation wird der Patient bis zur Entlassung von den Mitarbeitern des Gelenkzentrums begleitet.

Nachsorge: Die Spezialisten des MVZs übernehmen wiederum die Nachsorge.

>>>>Info:

  • Am Donnerstag, 2. Februar, findet in der Weidenauer Bismarckhalle um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung für Interessierte und Betroffene statt.Die Lokalredaktion Siegen ist auch auf Facebook.