Siegen. . Mit einem Masterplan A 45 wollen die Industrie- und Handelskammern Siegen, Hagen und Dortmund die Arbeiten an der Sauerlandlinie begleiten.

  • Industrie- und Handelskammern weisen auf komplexe Auswirkungen des A45-Ausbaus hin
  • Beirat bringt Beteiligte und Betroffene an einen Tisch
  • Masterplan soll Abläufe und Koordination verbessern

Während des sechsstreifigen Ausbaus und der Erneuerung der 38 Großbrücken zwischen Haiger/Burbach und Dortmund sei es wichtig, dass „die unterschiedlichen Interessen zusammengeführt und berücksichtigt werden“, betont Hermann-Josef Droege, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, in einer Mitteilung.

Komplexe Wirkungen

Es handele sich um „das auf Jahrzehnte größte und wichtigste Straßenverkehrsprojekt in Nordrhein-Westfalen“, heißt es weiter. Rund zwei Milliarden Euro seien dafür angesetzt. Die Arbeiten würden voraussichtlich bis 2033 dauern „und für erhebliche Beeinträchtigungen auf der Sauerlandlinie sorgen“, so die IHK Siegen weiter. Droege: „Die Erneuerung der Sauerlandlinie ist eine Operation am offenen Herzen. Die Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft, aber auch andere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens sind komplex.“

Zeitpläne

In einem eigens zu diesem Zweck ins Leben gerufenen Beirat sitzen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden gemeinsam mit den Planern an einem Tisch und tauschen sich aus. Droege moderiert die Initiative. In der jüngsten Sitzung stellte Karl-Hermann Metz, Projektgruppenleiter für die A 45 beim Landesbetrieb Straßenbau NRW, den aktuellen Stand der Arbeiten vor. In 2017 werde an 18 Brücken der A45 gleichzeitig gearbeitet. Das Kostenvolumen hierfür belaufe sich auf 800 Millionen Euro. Die erste der insgesamt 38 zu erneuernden Großbrücken ist die Lennetalbrücke bei Hagen, die bereits in Bau ist. Hier schritten die Arbeiten gut voran, so Metz. Zwischenzeitlich seien auch die Planungen für die Talbrücken Rinsdorf und Rälsbach (Wilnsdorf) sowie Kattenohl und Brunsbecke (Hagen) abgeschlossen. Damit bestehe auch hier Baurecht. Bereits in diesem Jahr soll nach entsprechender Ausschreibung und Vergabe mit dem Bau begonnen werden.

Bündnis für Infrastruktur

Lob gab es laut IHK aus dem Landesverkehrsministerium: Für Michael Heinze, stellvertretender Abteilungsleiter, passen die Aktivitäten des Masterplans A45 demnach gut zum „Bündnis für Infrastruktur“. Verkehrsminister Michael Groschek hatte bei dessen öffentlicher Vorstellung im September das grundsätzliche Problem auf den Punkt gebracht: „Wir haben oft Proteste, bevor der erste Bagger rollt!“ Ohne Akzeptanz gebe es kein schnelles Bauen. Bei dem Bündnis gehe es darum, die Bedeutung einer funktionierenden Infrastruktur klar zu machen und Planungsprozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen. Ob die Initiative Masterplan A 45 diesem Bündnis betritt, wird aktuell geprüft.

Info-Plattform

In der Öffentlichkeitsarbeit werden neue Wege beschritten: Ergänzend zu den Aktivitäten und Informationen des Landesbetriebs geht in Kürze die Internetplattform „Die A 45 wird neu“ an den Start. Hier können sich alle Interessierten über sämtliche Aktivitäten rund um die A 45 informieren. So erführen Unternehmen frühzeitig von Verzögerungen im Lieferverkehr und möglichen Umleitungsstrecken.