Die Nazis setzen dem Lehrer Adolf Wurmbach Wurmbach den Stuhl vor die Tür.

Adolf Wurmbach wird 1891 in Littfeld als Sohn eines Bergmanns geboren. Er lernt den Beruf des technischen Zeichners und veröffentlicht ab 1907 unter dem Pseudonym „Erwin Röslin“ seine ersten Gedichte. 1911 beginnt er am Hilchenbacher Lehrerseminar, 1914 wird er zum Kriegsdienst einberufen.

„Du sahst den Sieg einst im Sterben/der dir den Tod verklärt/wir beiden um jene Stunde/dich deren wir nicht wert.“ Wurmbach schreibe im Stil seiner Zeit, stellt Traute Fries fest: „Den Krieg verklärende Gedichte stehen bei Wurmbach neben mitfühlenden und besinnlichen Texten.“ 1920 tritt Wurmbach seine erste Lehrerstelle in Gelsenkirchen an. Bereits 1923 erscheint sein erster Beitrag im „Pazifisten“, der Zeitschrift der Deutschen Friedensgesellschaft, der Wurmbach sich angeschlossen hat: „Ich weiß, dass keine Entschuldigung gilt: Ich habe im Wahn gehandelt oder in Verblendung.“ Als Wurmbach 1924 zur Siegener 700-Jahrfeier ein Schauspiel verfasst, machen die „Großdeutschen“ einen Skandal. Das Stück wird abgesetzt, Siegens Museumsdirektor Hans Kruse schneidet Wurmbach für die nächsten zehn Jahre. Kruse hilft Wurmbach aber, 1941 wieder in den Schuldienst zurückzukehren, aus dem ihn die Nazis 1934 entlassen hatten.

Wurmbach bleibt Schriftsteller, als der er sich in der Nazi-Zeit über Wasser gehalten hat, und Lehrer. 1959 gehört er zu den Mitbegründern der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Siegen.