Wilnsdorf. . Der Umbau des ehemaligen Klosters in Wilnsdorf rückt näher. Flüchtlinge haben nach zwölf Monaten das Gebäude verlassen.
Zum Jahresende gab die Gemeinde Wilnsdorf die Schlüssel zum ehemaligen Klarissenkloster auf der Eremitage wieder ab. In den vergangenen zwölf Monaten nutzte die Kommune das Haus zur Unterbringung von Flüchtlingen. Inzwischen sind die letzten Mieter in die ehemalige Grundschule Anzhausen umgezogen.
Kurz vor Ablauf des Mietvertrags trafen sich alle Beteiligten zum Rückblick vor Ort. Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler konnte sich noch gut an die ersten Gespräche mit der Siegener St.-Marien-Gemeinde erinnern. „Ende 2015 baten wir die Öffentlichkeit, uns Wohnraum für Geflüchtete zu vermieten, und haben auch ganz konkret potenzielle Vermieter angesprochen, als uns das leerstehende Gebäude angeboten wurde.“ Damals lebten bereits mehr als 300 Asylsuchende in Wilnsdorf, wöchentlich wurden der Kommune rund 25 weitere Menschen zugewiesen. Zügig wurde alles in die Wege geleitet, um im ehrwürdigen Gemäuer bis zu fünfzig Menschen Unterschlupf zu bieten.
Harmonisches Zusammenleben
Bereits im November 2015 zogen die ersten Mieter ein. Die Betreuung übernahm der Caritasverband Siegen-Wittgenstein, dessen engagierte Mitarbeiter sich täglich vor Ort um die Menschen kümmerten. „Trotz einiger Bedenken gestaltete sich das Zusammenleben der überwiegend männlichen Flüchtlinge ruhig und harmonisch“, konnte Thomas Griffig, Vorsitzender des Caritasverbandes, berichten.
Hans-Jürgen Winkelmann, Geschäftsführer des Siegener St.-Marien-Krankenhauses, das Miteigentümer der Liegenschaft ist, begründete nochmals das Engagement der katholischen Kirche: „Für uns war es ein christliches Gebot der Stunde, die Kommune und die ihr zugewiesenen Hilfesuchenden zu unterstützen.“ Die bereits ausgearbeiteten Pläne, das ehemalige Kloster in ein Hospiz umzubauen, wurden für ein Jahr zurückgestellt. Nun, da das Gebäude wieder leer steht, kann das Projekt umgesetzt werden.
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